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| Autor: | BOBELE | ||
| Datum: | 23.03.22 09:36 | ||
| Antwort auf: | Puh, der Einzelhandel... von thestraightedge | ||
>Es ist irgendwie schwierig. Ich finde es inzwischen gar nicht mehr schwierig. Ich habe es aufgegeben. Ich kann mit dem stationären Einzelhandel ausser Lebensmittel und Bekleidung einfach nichts mehr anfangen. Und es ist ausdrücklich NICHT der Preis, der mich ins Internet treibt, sondern eben Erfahrungen wie Deine. Paar Anekdoten gefällig? Ich will eine Soundbar kaufen. Kostet bei amazon 109 Euro. Ich schau auf die Seite vom expert: 129 Euro. Und mache die Prüfung auf Verfügbarkeit in der Filiale... ist da. Ich fahre also da hin und möchte sie kaufen. Support your local Dealer. 20 Euro mehr ist schon ne Stange, aber dafür hab ich sie sofort und muss das Teil nicht ggf. bei der Postfilile abholen. Wie gesagt: Ich bin bereit, auch mal was mehr zu zahlen. In der Filiale soll das Gerät dann 159 Euro kosten. Grund: Expert ist nicht gleich Expert. Der Onlinehandel ist ein ganz andere Firma wie die Filialen, gleicher Name und gleiches Logo sind die reinste Irreführung der Kunden. Und 50 Euro mehr? Ne, da hörts dann auch mal auf. Zeit und Benzin verschwendet für nix. Ich hab einen Monitor gekauft, damals noch im Promarkt. Der hat mitten im Bild einen klemmenden Pixel, der dauerhaft grün leuchtet. Man kann nicht daran vorbeisehen. Ich bring ihn also noch am Tag des Kaufs in den Markt zurück und man ist schon auf mich vorbereitet. Am Service-Schalter zieht man einen extra für solche Fälle bereitliegenden Ausdruck eines Urteils irgendeines Gerichtes hervor, laut dem eine bestimmte Anzahl von Pixelfehlern keinen Mangel im Sinne der gesetzlichen Gewährleistung darstellen. Ich erinnere mich immer sehr genau an das süffisante Gesicht des Kerls, wie er mir erklärt, dass ich den mangelhaften Mist wieder mitnehmen muss und mal null komma gar kein Entgegenkommen erwarten darf. Vor allem erinnere mich dann, wenn ich mich heute im Einzelhandel beraten lasse, um Geräte mit Bildschirmen kann trotzdem und immer und ausschliesslich online zu bestellen, damit ich sowas nicht nochmal erleben muss. Wohlgemerkt frage ich fairerweise nach einer guten Beratung immer, ob die mir auf dem Kaufvertrag schriftlich bestätigen würden, dass sie auch einen einzigen Pixelfehler als Gewährleistungsfall akzeptieren würden... das hab aber noch nie jemand gemacht. Wir waren im Möbelhaus. Haben dort einen Kleiderschrank und zwei Sessel bestellt. In der Natur der Sache liegend ist der Kleiderschrank das wichtige. Es wurde uns ein Lieferfenster von 4-6 Wochen genannt. Nach 3 Monaten (!!!) haben ich dann mal nachgefragt, wann wir denn mit einer Lieferung rechnen könnten. Der Schrank liege schon seit Wochen auf Lager, die Sessel kämen aber wegen Lieferproblemen einfach nicht. Es ist völlig unmöglich, dass man uns den Schrank schon mal liefert. Es wird nur eine Lieferung vorgenommen. Wir müssen warten, bis die Sessel kommen. Wir können auch die Sessel nicht stornieren. Bei einer Stornierung fallen Gebühren in der Höhe von 25% des Warenwerts an. Fazit: Niemand kann uns sagen, wann wir unsere Möbel bekommen. Wir können weder stornieren und wo anders kaufen noch wenigstens die verfügbaren Möbel bekommen. In den seitenlangen AGBs (die wir hätten lesen können, also unser Fehler) steht, dass Absprachen zu Lieferzeiten schriftlich erfolgen müssen oder nicht gelten. Haben wir nicht. Die Sache mit dem Grundvertrauen. Dumm. Kommt nie wieder vor. Da man uns auf die Frage, was denn passiere, wenn die Sessel erst in einem halben Jahr wieder verfügbar sind, geantwortet hat, dass die Gesamtlieferung dann eben genau so lange dauere, haben wir jetzt einen Anwalt eingeschaltet. Nee, es ist einfach: Stationärer Einzelhandel könnte mit Service und Kundenorientierung echt eine Alternative sein. Ausgedünntes, schlecht ausgebildetes Personal und solche Schoten machen den für mich aber komplett verzichtbar. |
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