| Re:Bildliche Vorstellungskraft |  |
>Ich habe ja vor paar Monaten von meiner Aphantasie erfahren (= Vollständiges Fehlen des bildlichen Vorstellungsvermögens wie bei mir bzw. seine schwache Ausprägung) und auch schon stolz im Forum darüber berichtet ^_^ Die Erkenntnis war natürlich nicht das Fehlen des bildlichen Vorstellungsvermögens, sondern seine Existenz bei 97 % der Menschheit.
>
>Passt aber perfekt hierhin.
>
>Ach beim "Ich packe meinen Koffer und nehme mit" versucht man nicht einfach sich die Begriffe einzuprägen, man stellt sich wirklich bildlich einen Koffer mit sinnlosem Mist mit?!
>Beim Einschlafen zählt man wirklich Schäfchen durch?! Das ist ja sinnvoll.
>Und wenn jemand sagt er erinnert sich bildlich an irgendwas, dann sieht er's wirklich. Mysteriös.
>"Stell dir vor du bist am Strand" ist nicht total sinnloses "Ja, ja ich weiß am Strand gibt's Sand und Muscheln" sondern man sieht, hört oder gar riecht die Situation.
>Phantomzeichnungen sind also tatsächlich möglich? Hoffentlich werde ich nie Zeuge eines Mords^^
>
>Sowas wie "Farben riechen, Musik schmecken" macht halbwegs Sinn. Wenn man was bildlich vorstellen kann, dann sind extreme Ausprägungen oder Vermischen der Sinne zwar immer noch verrückt, aber zumindest ähmmmmm vorstellbar^^
>
>Ich frage mich wie man das so lange ausblenden kann, das sind ja wirklich "Schuppen vor dem inneren Auge".
>Ach ja der "innere Auge" ergibt auch Sinn!111
Krass. Ich wusste wiederum nicht, dass es Menschen gibt, denen diese Fähigkeit teilweise oder vollständig fehlt. Bei mir scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Viele Leute denken, ich hätte ein fotografisches Gedächtnis - das habe ich aber gar nicht. Ich kann mir aber merken, wo ich was gesehen habe. Wenn ein Kollege, mit dem ich zusammenarbeite, mich fragt, wo wir dies und jenes schon mal vorgetragen haben, muss ich gar nicht die Akte rauskramen, weil ich weiß, dass es im Schriftsatz vom XX.XX.2018 rechts unten auf S. 29 war. Das sehe ich vor meinem Auge, ich kann allerdings den genauen Wortlaut nicht vorlesen (also halt nicht "fotografisch"). Wenn die Leute das wissen, dann kapieren die auch, warum ich mein Büro nicht aufräume, sondern Akten scheinbar wahllos im Raum platziere. Ich weiß immer, welche Akte wo ist. Für Außenstehende sieht das aus wie die Messy-Kammer des Schreckens. Hat mir geholfen, mit minimalstem Aufwand den größten Teil der Schule und des Jurastudiums zu meistern (aber wehe, jemand räumt mein "Chaos" auf, dann bin ich am Arsch, was regelmäßig zu Zoff mit meiner Frau führt). Beim Examen hab ich den Sachverhalt gelesen, bin ne halbe Stunde rauchen gegangen, hab den Fall gelöst und die Gliederung im Kopf sortiert und dann losgeschrieben und war nach 2 Stunden fertig. Die anderen haben erst mal wild ne Gliederung hingekritzelt, zehn mal verworfen und neu angefangen usw.
Da fällt auch mir so Einiges wie Schuppen von den Augen.