Thema:
Klare Antwort: Nein flat
Autor: Telemesse
Datum:06.04.23 17:25
Antwort auf:Geht das überhaupt vom Stromnetz her? von Zinkhal

>>SPON+, aber es lohnt sich:
>>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/heizungstausch-kann-eine-waermepumpe-im-alten-haus-ueberhaupt-funktionieren-a-a6db693c-0a2f-4a6f-9948-14f661579ee1?sara_ref=re-so-app-sh]
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>>Ergebnis: auch im Altbestand ist WP immer eine Option, Fußbodenheizung ist keine Pflicht. Schon das dritte oder vierten Interview, welches hier neue Welten eröffnet.
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>>Ich warte 3 Jahre, dämme dann das Dach neu und die Kellerdecke, und dann werde ich investieren und mich autark machen.
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>Mal eine etwas andere Frage zu diesem Thema. Angenommen ich habe ein großes, aber altes Wohngebiet aus 1990 (oder älter) rum. Wenn jetzt alle auf WP umrüsten und vielleicht auch noch auf kurz oder lang eine Wallbox installieren, reicht das dortige Stromnetz aus, oder müsste der örtliche Netzbetreiber ebenfalls ordentlich in den Ausbau investieren? Diese Aussage habe ich jetzt schon öfters gehört, konnte hierzu aber nichts fundiertes finden. Ist das nur Panikmache, oder ein begründeter Einwand?
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Wohngebiet aus den 90ern würde ich jetzt noch mal als relativ neu bezeichnen. Die meisten Wohnquartiere in Deutschland, insbesondere in den stark bebauten Stadtbezirken sind merklich älter.
Nur mal zwei aktuelle Beispiel: Wir haben vor zwei Jahren eine neue Wohnanlage gebaut mit 16 Einheiten. Innenstadtlage, Erschließungen etwa aus den 60er/70er Jahren. Angedacht waren Wallboxen für alle Einheiten. Ging nicht mangels völlig unzureichender Straßennetzanbindung. Das maximale waren 16 Schukosteckdosen an den Parkplätzen. Aufstockung der Gebäudeanschluss,eitung wäre theoretisch möglich. Das benötigt aber neue Leitungen vom Gebäude bis zum nächsten Knotenpunkt. Geschätzte Kosten laut Stadtwerken ca. 120-150k.
Aktuell: Modernisierung einer Wohnanlage aus den 90ern mit etwa 60 Einheiten. Standort im Stadtgebiet mit älterer Erschließung. Kapazitätsanfrage wegen Wärmepumpen und etwa 20 Wallboxen in der Tiefgarage. Klare Antwort: Keine Chance.

>Die meisten örtlichen Netzbetreiber sind ja auch in städtischer bzw. kommunaler Hand (und damit chronisch pleite). Wenn die jetzt ebenfalls extrem investieren müssten, ist das ganze Vorhaben doch eigentlich schon jetzt zum scheitern verurteilt. Man hat doch in alten Wohngebieten ursprünglich mit ganz anderen Auslastungen geplant. Oder wird darauf spekuliert, dass alle zusätzlich eine PV-Anlage mit entsprechendem Speicher installieren und so das Netz entlasten?

PV nutzt dir hier für Anschlusskapazität nicht wirklich was, da hier ja immer von der Maximalleistung ausgegangen wird. Und gerade im Winter, wenn PV keinen nennenswerten Beitrag leistet, hast du die höchsten Leistungsabrufe. Und da es ja überall gleichzeitig Winter ist, hast du auch in Straßenzügen oder Quartieren in allen Gebäuden den maximalen Leistungsabruf zur gleichen Zeit. Speicher die dies ausgleichen könnten gibt es in marktreifer und skalierbarer Form schlicht nicht.


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