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| Autor: | _bla_ | ||
| Datum: | 07.04.23 20:22 | ||
| Antwort auf: | Re:Klare Antwort: Nein von Telemesse | ||
>Was möchtest du denn bei Wärmepumpen an der Last koordinieren? Das ist völlig anders als bei Wallboxen, bei denen ja z.b. in Tiefgaragen nie die maximal installierte Leistung abgerufen/benötigt wird und es auch meistens egal ist ob jetzt ein Auto über Nacht in 3, 5 oder 7 Stunden geladen ist. Wenn es aber im Winter sehr kalt ist wird überall gleichzeitig die höchste Last abgerufen/benötigt. Selbst wenn es sehr kalt ist, wird bei den meisten Wärmepumpe nicht im Durchschnitt die maximale Last anfallen. Einfach weil sie praktisch alle mehr oder weniger überdimensioniert sind. Einige Wärmepumpen werden aber durch an/aus geregelt und da kann es dann schon hilfreich sein, wenn die nicht alle gleichzeitig an sind. >Wenn du da anfängst zu drosseln werden eben die Häuser nicht warm. Das ist imo kein gangbares oder erstrebenswertes Szenario. Du musst das Stromnetz aber darauf dimensionieren, das es auch im schlimmsten Fall zu keinen Kabelbränden, Stromausfällen oder ähnlichem kommt. Dafür wirst du einen gewissen Sicherheitsfaktor einplanen müssen. Wenn du jetzt keine Regelung hast musst du dabei eben auch sehr unwahrscheinliche Szenarien einplanen, in denen zufällig gerade besonders viele große Verbraucher genutzt werden, es sehr kalt ist und ganz viele Wärmepumpen gleichzeitig auf hoher Last laufen. Da kannst du jetzt anfangen und ganz schnell erklären, das jetzt die Kapazität des Netzes aber überlastet ist, obwohl dahinter lediglich theoretische Worst-Case Szenarien stehen und die tatsächliche Last weit von physikalischen Limit entfernt ist oder du kannst eben die Möglichkeit zur aktiven Regelung schaffen und dann viel näher als physikalische Limit gehen. Und falls dann das unwahrscheinliche Worst-Case Szenario doch mal auftritt, dann verzögert sich eben die Ladung der e-Autos oder die restliche Leistung der Wärmepumpe reicht dann vielleicht nicht mehr für 25 Grad in allen Räumen im schlecht gedämmten Haus, sondern vielleicht nur noch für 18 Grad. Und das eben auch nur in einem Szenario in dem es nicht einfach nur ungewöhnlich kalt ist, sondern zusätzlich auch noch außergewöhnlich viel Strom für andere Zwecke entnommen wird. Das ist jetzt keine Magie, das Netz bekommt auch damit keine unbegrenzte Kapazität. Aber Sicherheitsfaktoren können wesentlich kleiner ausfallen. Kapazitätsverbesserungen könnten wesentlich zielgenauer erfolgen, weil kurzfristige Überlastungen eben nicht gleich zu Stromausfällen oder Beschädigungen führen, sondern eben nur dazu das es in ein paar sehr schlecht gedämmten Häusern etwas weniger gemütlich wird. Gleichzeitig kann man damit sicherstellen das das auch in Worst-Case Szenarien noch ein gewisse Minimalleistung der Wärmepumpe vorhanden ist, so das nicht zu Schäden an Bewohnern und Häusern kommt. |
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