Thema:
Re:Interessantes Video zum Thema von Holger Laudeley flat
Autor: Telemesse
Datum:08.04.23 09:25
Antwort auf:Re:Interessantes Video zum Thema von Holger Laudeley von _bla_

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>>Luft-Luft Wärmepumpen also letztendlich invertierte Klimageräte haben tatsächlich in energetisch schlechteren Gebäuden einen deutlich besseren Wirkungsgrad als Luft/Wasser WPs. Das liegt daran das durch die großvolumige Luftumwälzung der eingeblasenen Luft mit merklich geringenen Vorlauftemperaturen gefahren werden kann. Die Wärme aus der WP kann durch die Luft viel besser an die Raumluft abgegeben werden als es ein konventioneller Heizkörper könnte. Um den gleichen Wirkungsgrad zu erzielen bräuchtest du bei einer Luft/Wasser WP zwingend große Flächenheizungen. Der Nachteil ist aber das du ohne ein Luftverteilsystem im Gebäude immer nur einen Raum beheizen/kühlen kannst.
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>Trotzdem bleiben Luft-Luft Wärmepumpen ja weiterhin Wärmepumpen und es gibt eben auch viele Gebäude, auch ohne Flächenheizungen, bei denen auch Luft-Wasser WP eine gute Effizienz erreichen. Gerade bei dem von ihm angesprochen Fall des Anfang und Ende der Heizperiode, wenn die Aussentemperaturen noch nicht so tief sind.
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Alles was ich jetzt zu dem Thema von Fachleuten gelesen und gehört habe kommt eigentlich zu ähnlichen Ergebnissen. LW Wärmepumpen sind effizient bei Häusern mit KWh/aqm von etwa 150 oder weniger.
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>>Das Kernenergie kaum eine Rolle spielt kann man so nicht sagen. Diese deckt konstant einen Teil der zwingend benötigten  Grundlast ab. Wird diese jetzt komplett abgestellt muss diese Energiemenge substituiert werden.
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>Hast du in das Diagramm reingeschaut? Kernenergie sind 2-3% vom gesamten Stromverbrauch, während die kaum diskutierte Biomasse konstant bei >7% liegt.
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Laut statistischem Bundesamt betrug der Anteil der Kernenergie in 2022 genau 6,4%. In 2021 (als noch 6 Meiler liefen) etwa 12%. Die Kohleverstromung hat seit dem deutlich zugenommen und die Co2 Bilanz sich spürbar verschlechtert. Böse Menschen vermuten hier einen Kausalzusammenhang ;-)
[https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_090_43312.html]


>>D.h. der einzige wirklich unabhängig vom Ausland, permanent verfügbare fossile Energieträger ist dreckige Braunkohle. D.h. diese wird immer dann einspringen wenn Erneuerbare nicht liefern und Gas knapp sein sollte.
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>Und deshalb weiterhin Gas-Heizungen bzw. Gas-Blockheizkraftwerke? Zudem sind 30-40% eben etwas ganz anderes als: Eigentlich ist das im Winter alles nur Kohle. Damit sieht die Bilanz für die WP doch gleich viel besser aus, wenn man auch im Winter von einem großen Teil regenerativer Energie im Strommix ausgehen kann und der fossile Teil der Energie auch zu erheblichen Teilen aus Gaskraftwerken und nicht nur aus Kohle kommt. Wenn Braunkohle unsere einzige Energiequelle wäre, wären WP wohl wirklich keine gute Idee, sondern dann sollte man lieber direkt mit der Kohle heizen, aber das ist ja glücklicherweise nicht so.


Hab es jetzt nicht mehr im Kopf aber wenn er das so gesagt hat ist die Aussage natürlich nicht richtig.
Der Energiemix ist ja jetzt auch kein Geheimnis und läßt sich überall nachlesen. Iirc dürfte der Anteil der fossilen Energieträger bei etwas über 50% liegen.
Ich habe da in letzter Zeit einige Vorträge zum Thema gehört und da kam man zu dem Ergebnis das Wärmepumpen bezogen auf den Co2 Ausstoß unter Berücksichtigungen des aktuellen Strommixes ab einem Cop (bzw. JAZ)von 3 sinnvoll sind. WP mit schlechteren Wirkungsgraden hätten gegenüber einer Gasbrennwertheizung eine schlechtere Klimabilanz. Das sollte sich natürlich irgendwann mal ändern, wenn der Strommix sauberer wird. Aufgrund der Abschaltung der letzten AKWs wird das aber in 2023 und wohl auch in 2024 eher nicht passieren. Was dann kommt hängt stark von der Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren ab, wo wir aktuell von den propagierten 5 Windrädern am Tag weit entfernt sind.
Dazu kommt allerdings noch das die Wärmepumpen mit einer JAZ von 3 oder schlechter eben auch eine Menge Strom verbrauchen. D.h. das da eben auch die Betriebskosten für die Nutzer höher sind als bei einer Gasheizung. (Gas: 12cent/kwh * 3 = 36 cent vs. Strom 40 cent für die gleiche Wärmeleistung).


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