Thema:
Re:Rechenfrage zu den Wärmepumpenplänen flat
Autor: Phil Gates
Datum:14.04.23 14:00
Antwort auf:Re:Rechenfrage zu den Wärmepumpenplänen von _bla_

>>Eine gewisse Frau Dr. Angela Merkel gab es mal.
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>Ja.
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>>Saskia Esken ist Informatikerin und Steffi Lemke Agraringenieurin. Das wären die Spitzenpolitiker, die MINT-Fächer abgeschlossen haben. In den Fraktionen und Auschüssen gibt es allerdings noch einige mehr, die prozentual gesehen meisten bei der FDP und der AfD.
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>Anton Hofreiter ist Biologe und hat eine ganz ordentlichen Publikationsliste. Aber trotzdem sind das halt insgesamt doch sehr wenige.
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Stimmt, den hab ich ganz vergessen. Den schätzen übrigens gerade deshalb auch Liberale und Konservative, weil er wirklich was im Kopf hat, wir würden ihm nur gerne einen neuen Frisör und einen Kurs in Hochdeutsch empfehlen, weil er so halt immer ein wenig einfältig wirkt.

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>>Da die eigentliche Arbeit nicht im Ministerium, sondern den Ausschüssen gemacht wird, sollte man die vermeintlichen "Hinterbänkler" nicht unterschätzen.
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>>Auch sollte man nicht überschätzen, wie notwendig Fachkenntnisse für einen Politiker sind. Wenn ein Gesetzgebungsverfahren ausgerollt wird, werden sämtliche relevanten Verbände, Industriezweige usw. angehört.
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>Ein gewisses Grundverständnis ist dennoch wichtig, denn der Politiker soll ja eigentlich durchaus unterschiedliche Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen können und Argumente auf ihre Plausibilität prüfen können. Und gerade bei technischen Problemen ist es dafür nunmal sehr hilfreich, wenn man bspw. solide naturwissenschaftliche und mathematische Grundlagen vorhanden sind. Weshalb ja bspw. auch Merkel ja kein Fachwissen zum Thema Epidemiologie hatte, aber eben doch besser als die meisten andere Abgeordneten verstanden hat, das 20k Infizierte pro Tag kein absurdes Szenario war sondern sogar noch eine eher optimistische Prognose.
>Und umgekehrt kann man sich natürlich fragen, warum es dann ausgerechnet so viele Juristen im Parlament gibt, obwohl die Abgeordneten dafür doch auch nicht unbedingt eigenes Fachwissen brauchen, sondern ja auch viele Möglichkeiten haben sich dort qualifiziert unterstützen zu lassen.
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Das Problem, was vielen nicht bewusst ist, ist: Es gibt wesentlich weniger qualifizierte Freiwillige, die sich in der Politik engagieren, als Ämter. Die Politik verlockt dazu, sie auf lokaler Ebene als Netzwerkplattform zu nutzen. Ingenieure brauchen keine Netzwerke, die sind sowieso rar. Anwälte brauchen Netzwerke. Und Politikwissenschaftler haben ihr ganzes Leben schon vor dem Abi drauf ausgelegt, ins Parlament zu kommen. Und das führt dann dazu, dass die im Parlament überrepräsentiert sind, weil sie die Einzigen sind, die da überhaupt Bock drauf haben.

>>Und jeder kann zu seinem Bundestagsabgeordneten in die Sprechstunde gehen oder ihm schreiben, wenn ihm etwas am oder auf dem Herzen liegt. Die MdBs die ich kenne freuen sich darüber und wenn ein Ingenieur dem Abgeordneten sachlich darlegt, warum ein Vorhaben nicht funktioniert o.ä. wird er das schon mit nach Berlin nehmen.
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>Scheint halt nicht so toll zu funktionieren, wenn man sich bspw. die ganzen unsinnigen Blockchain Projekte anschaut, die bei der Union im Program gelandet sind. Und Frau Stark-Watzinger hat offenbar auch niemand, der ihr ein realistisches Bild auf den Stand der Forschung zu Fusionskraftwerken vermittelt hat.


Nunja. So langsam gibt es recht coole Blockchain-Usecases.

Und auf die Beddy lass ich nix kommen. Schau mal was wir vorher für Talente als Bildungsminister hatten. Hat irgendjemand jemals was von Anja Karliczek gehör? Irgendetwas?


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