Thema:
Re:Fragt sich nur wer hier wen trollen will flat
Autor: thestraightedge
Datum:04.05.23 17:32
Antwort auf:Re:Fragt sich nur wer hier wen trollen will von ChRoM

>With all due respect: Als Besserverdiener hast Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine vielfach schlechtere Klimabilanz als der durchschnittliche Geringverdiener. Wenn Du einen E-SUV-Panzer (als Dienstwagen?) fahren kannst: Do it. Wenn Du es Dir leisten kannst, Dein Einfamilienhaus auf klimaneutral umzubauen: do it. Dein Haus, Dein Geld, Deine Entscheidung. Aber es gehört schon eine gehörige Chuzpe dazu, von Geringverdienern irgendwas zu erwarten, nur weil Du aus Deiner privilegierten Position heraus tust, was Dir am leichtesten fällt und wichtig ist. Es geht Dich original ganz genau nichts an, wie oft Deine Mitmenschen Schnitzel essen.

Ich schon lange vor der CO2-Fokussierung gesagt, dass ich den aktuellen Fleischkonsum für ethisch und moralisch absolut untragbar halte. Jede dieser Wertung kannst Du gern als anmaßend bezeichnen. Ändert aber nichts am Thema. Ich halte meine Klappe und frage mich bei Bonzen wie HartzIV Empfängern, wie abgekoppelt Wahrnehmung und Wirklichkeit sein müssen, bei Sichtung von Material aus Mastbetrieben, Tiertransportern und Schlachthöfen die Tränen in den Augen zu haben, um am nächsten Tag das Industrieschnitzel zu kaufen. Da gehört kein Chuzpe zu, das ist gesunder Menschenverstand.

>Die Stadt hat das Hausrecht und darf einen vegetarischen Stand hinstellen. Die Bevölkerung hat Meinungsfreiheit und darf artikulieren, dass es ihr stinkt, wenn regelrecht missionarisch gegen Fleisch gewettert wird wie in dem eingangs zitierten Interview. Noch schlimmer als das Fass, das wegen einer vegetarischen Imbissbude aufgemacht wird, ist die Kritik an der Kritik. Immer öfter geht's offenbar darum, anderen Leuten ihren Lebensstil vorzuschreiben. Nicht nur was sie zu essen haben, auch was sie zu sagen haben. Blöd ist nur, dass man ihnen noch nicht vorschreiben kann, was sie zu wählen haben.

Es gibt keine Kritik an der Kritik. Lass die Menschen ein bisschen lamentieren - das gehört dazu, und ist jedem zugestanden, irgendwer beschwert sich auf der Eventsite von Facebook, jemand anderes sagt "gibt wohl schlimmeres", wieder jemand postet ein Meme, das Thema ist durch, alle haben sich lieb. Sie kommen ja vermutlich trotzdem, und wer wegen fehlender Wurst nicht kommt, ist vermutlich verzichtbarer Gast.
Das was hier passiert ist aber keine Kritik, sondern eine Instrumentalisierung dieser Lapalie samt Politisierung. Da gibts nun die Wurstkoalition, und irgendwer sagt "nix darf man mehr!" und das ist komplett verblödet und Teil des zerfratzten Diskurses in Deutschland.

>Ideologisch getriebene Politik lässt sich von solchen Fakten aber nicht irritieren. Siehe Kernenergieausstieg bei gleichzeitigem Hochfahren von dreckigen Kohlekfraftwerken. Oder der überhastete Umstieg auf Wärmepumpen.

Da stimme ich zu, aber Du klangst, als wenn Du halt meinst: sei konsequent, reiss ab und bau neu sonst haste auch keine reine Weste und sprichst bitte nicht über Fleischkonsum.


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