Thema:
Re:Je mehr desto besser? flat
Autor: Abe
Datum:14.06.23 11:34
Antwort auf:Je mehr desto besser? von Snowflake

>Ist das so? Wollen das Elternhaus meiner Freundin sanieren und dann da mit einziehen.
>Da kann das ganze Dach schon mal voll + die eine Seite des Daches des Pferdestalls (ca 30m lang) + den Vorbau der nicht so steil wie Dach ist aber wahrscheinlich noch asbesthaltige ethernitplatten hat.
>Da würden schon etliche Module zusammen kommen.
>Mit Speicher hab ich gedacht... oder wie macht ihr das?
>Und an welchen Seriösen Berater kann man sich da wenden der ehrliche Antworten gibt und nicht die dollarzeichen bezüglich des Auftrages bekommt.


Auf unserem Elternhaus sind 2 Anlagen. 2008 kam die Erste drauf mit 8kWp ohne Speicher und einem Einspeisungspreis von 0,45 EUR pro kW. Hier ist es so, dass jeglicher Überschuss an das Bayernwerk eingespeist wird.

2022 kam eine zweite Anlage dazu mit 12kWp und einem Akku mit 6 kWh.
Diese Anlage hat nen Wechselrichter, mit dem man sehr einfach Daten erfassen kann.

Leider hab ich keinen genauen Plan, wie die beiden Wechselrichter jetzt zusammenspielen, ob der Alte von 2008 nur noch einspeist, oder ob er auch ans Haus abgibt, den Akku wird er vermutlich nicht laden.
Jedenfalls bekommt mein Vater für die neue Anlage nur noch etwa ein Zehntel(!!) des Preises für ein kW.

Was die Menge der Panels angeht. Sie muss im richten Verhältnis zum Wechselrichter stehen. Du kannst nicht das Dach mit Panels vollballern und dann im Keller nur nen einfachen Wechselrichter installieren.
Im Winter ist es praktisch, weil du dann eine bessere Ausbeute hast. Im Sommer hingegen produzierst Du soviel Strom, dass Du nicht weißt wohin damit, wenn du nicht gerade ein Auto lädst.

Wenn natürlich eine Wärmepumpe mit im Spiel ist kann das nochmal ganz anders aussehen.

Generell hat man im Sommer immer viel zu viel Strom, den man eigentlich speichern will, weil Geld gibts vom Stromanbieter inzwischen fast nichts mehr.
Daher macht ein Akku durchaus Sinn. Aber auch da bringt es nichts sich einen dicken fetten Akku im Keller hinzustellen, der 1. sauviel Geld kostet und 2. dann im Sommer kaum leer wird und im Winter nie richtig voll.
Idealerweise sollte man den Akku immer wieder mal leer bekommen und auch immer voll laden.

Afaik haben sich 5-8kWh Akkus in Einfamilienhäusern bewährt, aber ich bin da kein Experte. Kenne aber niemanden der einen deutlich größeren Akku daheim hat.

Mein Elternhaus hat  vom Juli 2022 bis heute 2023 den Strom zu 1/3 aus dem Netz, 1/3 direkt über die Photovoltaik und 1/3 über die Batterie im Keller bezogen.
Die Anlage funkt erst seit Ende Juli 2022 ans Netz, weil ich vorher noch eine langes Kabel zum Router ziehen musste.
Im Frühjahr 2023 hatten wir ab März unter 10% Strombezug aus dem Netz, im April nur noch 3%, ab dann gehts abwärts auf 0 oder 1%.

Das geht dann bis Oktober so. Selbst im Oktober 2022 wurden nur 2% des Stroms aus dem Netz gezogen, November dann aber 23% und im Dezember dann tatsächlich 81%, was daran liegt, dass Schnee auf den Panels halt die Dinger komplett deaktiviert. Und wir hatten diesen Winter im Dezember tatsächlich viel Schnee auf dem Dach. Im Januar waren es auch noch 62% Netzbezug, aber im Februar ging es schon runter auf 18%.
In der dunklen Jahreszeit wird auch der Akku nicht immer ganz voll, bzw. gab es einige Tage in denen er quasi gar nichts liefern konnte und für die Erhaltungsladung, dann sogar Strom aus dem Netz zog.

Was Beratung angeht kann ich nur empfehlen, such dir direkt einen Elektroinstallateur, der auch junge Leute bzw. Azubis hat, die haben oftmals auch eine gute IT Affinität und kommen mit der neuen Technik besser klar als die alten Säcke. War bei uns echt gut zu sehen, die alten haben die Panels installiert und eine saubere Verkabelung gemacht und die jungen Leute haben den Wechselrichter eingerichtet und konfiguriert.


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