Thema:
Re:Lt. Focus Kommentar flat
Autor: JPS
Datum:26.06.23 12:49
Antwort auf:Re:Lt. Focus Kommentar von ChRoM

>>Ist der schon längst in Belarus, sammelt da 100.000 Soldaten und stürmt von da nach Kiew auf kurzem Weg.
>>
>>Alles als Masterplan Putins.
>>
>>Und die Focus Kommentare haben doch immer recht
>
>Das Bedrohungsszenario ist so abwegig nicht, siehe
>[https://www.n-tv.de/politik/Ex-General-Wagner-koennte-aus-Belarus-angreifen-article24216623.html]


Die Russen können ebenso wenig nach Kiew "stürmen" wie gerade die Ukraine große Schritte bei ihrer Offensive hinbekommt.

Dafür hatten sowohl die Ukraine als auch Russland zu viel Zeit entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Der Weg nach Kiew aus Belarus ist um ein Vielfaches besser als noch bei Kriegsbeginn abgesichert. Vermutlich deutlich besser als jede andere Front der Ukraine.

Da ist keine Überraschungsaktion mit kleiner Truppenstärke möglich. Und ein größerer Aufmarsch ist nicht zu verbergen oder mit einer Täuschungsaktion hinzubekommen, sondern dauert Wochen.

Ohne Überraschungselement machen alle Theorien, dass das ein Fake war keinen Sinn, da man dann auch offiziell die Truppen hätte verlegen können, ohne sich selbst im In- und Ausland als schwach zu inszenieren.

Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass Lukaschenko oder Putin ein Interesse daran haben können, dass Wagner eine riesige Truppe in Weißrussland aufbaut. Denn die hätte dann auch die Stärke um erneut auf Moskau zu marschieren oder Lukaschenko zu stürzen.

Wenn es Fake gewesen wäre, müsste sich Putin davor weniger sorgen, aber Lukaschenko umso mehr. Denn im 4D-Schach wäre die Machtübernahme in Belarus der naheliegende nächste Zug, um Belarus komplett an Russland anzugliedern und komplett in den Krieg einbinden zu können.

Wenn es kein Fake war (wofür vieles spricht) müssten jedoch beide solche extremen Bedenken haben.

Was ich mich frage ist, wie Russland die bisherige Privatarmee in die eigene Armee integrieren will. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich gut bezahlte und erfahrende Söldner künftig für ein vergleichsweise kleines Taschengeld in den Fleischwolf werfen lassen wollen.

Das kann eigentlich nur mit von der Straße und dem Knast angeworbenen "Kindern" klappen - nicht mit gestandenen Männern und erfahrenen Söldnern. Die werden weit mehr Geld und entsprechende Ränge erwarten, was erneutes Konfliktpotential mit sich bringt.


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