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| Autor: | suicuique | ||
| Datum: | 06.07.23 11:38 | ||
| Antwort auf: | Re:Das Ergebnis der Sonntagsfrage in Thüringen von Scarface | ||
>Genau, ich will protestieren, bin komplett unzufrieden mit der Regierung und wähle mir von allen Protestparteien die aus, die von Nazis und Holocaust- Leugnern geleitet wird. Ich bin davon überzeugt, dass es bei sehr vielen AFD-Wählern exakt so läuft. Weil der AFD unter "allen Protestparteien" (welche sind das alles genau?) eine besondere Stellung zukommt. Ich lass diese Aussage jetzt mal so stehen ohne darauf tiefer einzugehen. Und um gleich auf deinen anderen Beitrag zu antworten: Ich bin nicht der Meinung dass alles andere, als AFD-Wähler in einen großen NAZI-Topf zu werfen "schön reden" der Situation ist. Ich möchte gern begründen warum ich das so sehe: 1. Ich versuche für mich eine konstruktive (wenn auch nciht unbedingt optimistische) Haltung zu bewahren. Einen Großteil meiner Mitbürger als NAZIs zu betrachten hilft mir dabei wie genau? Hören die schlagartig auf Nazi zu sein, weil ich sie abfällig behandle? Wieviele Leute kennst du persönlich die ihre radikale Einstellung beendet haben nachdem Du ihn diese ins Gesicht gesagt hast? Interessiert mich wirklich. Ich hab gänzlich gegenteilige persönliche Erfahrungen gemacht. Das ist kein Thema das IMO für persönliche Sanktionen taugt. Die Alternative ist mühsam und oft fruchlos, aber der einzige Weg. Weil das Problem ist nicht aus der Welt nur weil man es sagt "wie es ist". 2. Ich bin jetzt kein Verfechter der Theorie, die Wähler solcher Partieen wären allesamt "Abgehängte". Aber ich halte es für unstrittig dass ein gehöriger Teil derjenigen sich als solche sieht. Das ist etwas was man ändern kann. Und nein, damit meine ich nicht dass man rassistische Vorurteile auf die Diskussionsagenda stellen muss - keiner muss auf so fundamentaler Ebene Konzessionen machen. Es gibt vielfach andere, durchaus nachvollziehbare Gründe für die dahinterstehende Wut. Die kann man thematisieren und angehen. 3. Der aktuelle Rechtsruck ist eine geopolitische Entwicklung und in den meisten Ländern zu beobachten. Den allein mit "sind alles Nazis" zu erklären erscheint mir zu einfach und deute ich als schmollendes Zurückziehen in eine Ecke. Diese Reduktion ist schlicht nicht hilfreich. Und ich finde nicht dass meine Sichtweise ein Schönreden ist. Nazis sind mir in ihrer Ideologe völlig fremd. Ich habe nicht den geringsten Grund mir die Entwicklungen schön zu reden. Aber ich kenne keinen anderen Ansatz der mir konstruktiv erscheint. Die "Alles Nazis"-Rufe werden daran jedenfalls nicht das Geringste ändern. Über das Missverständnis, dass die Leute gar nicht genau wissen was sie wählen und sie würden aufwachen wenn man sie nur laut genug anschreit, bin ich jedenfalls hinaus. gruß |
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