| Thema: |
|
||
| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 06.07.23 15:20 | ||
| Antwort auf: | Re:Das Ergebnis der Sonntagsfrage in Thüringen von suicuique | ||
>>>Er meint es im Sinne von, dem "etablierten Politsystem auf den Sack gehen". >> >>Das habe ich schon verstanden, aber man wählt damit Faschisten in eine Position, in der sie möglicherweise Einfluss auf das ganze Land haben. >> >> >> >>>Die Partei? >> >>Die ist sehr gut! Mir wäre wirklich jede Partei lieber als die AfD, weil diese, auch mit Blick auf die deutsche Vergangenheit keinerlei Option sein dürfen. >> >>Protestwähler hin oder her - wer Nazis wählt, ist ein Nazi oder hegt zumindest Sympathien für deren Position und gerade im Fall Thüringen, mit einem Fascho an der Spitze und die Einschätzung, die der VS hat, der jetzt nicht gerade als linkes Sturmgeschütz bekannt ist, gibt es für mich inzwischen keinerlei Rechtfertigung mehr. > >Das ist der springende Punkt: mir geht es nicht um eine Rechtfertigung. Und den meisten AFD-Wählern sicher noch viel weniger - die sind wahrscheinlich schon lange im Trotz verhaftet. > >Mir geht es um eine Perspektive für die politische Landschaft im Land und unsere Gesellschaft. >Und da sehe ich nicht wie dieses "man muss es sagen wie es ist" uns irgendwie weiter hilft oder Handlungs Perspektiven eröffnet. >Und jetzt stellt man fest es sind Nazis. Und nun? > >Was bleibt dann? >Wahlrecht entziehen? Nope. >Partei verbieten? Kommt ne neue. Mit der Gefahr dass sie ähnlich demokratiefeindlich aber nicht so offen rechtsnational ist und damit noch mehr Wählerpotential hat. > >tl'dr: das "Die sind alles Nazis" ist eine Sackgasse. Und je öfter und stärker das hallt umso weniger wird die abschreckende Wirkung sein, die ein solcher Weckruf in den letzten Jahrzehnten durchaus noch gehabt hat. > >gruß Du forderst ja selbst "eine Perspektive für die politische Landschaft im Land und unsere Gesellschaft". Niemand behauptet, dass die nüchterne Feststellung, dass AfD-Wähler Nazis sind oder Faschos zumindest unter bestimmten Voraussetzungen als wählbar erachten, hierzu etwas beitragen soll. Das ist einfach nur die Beschreibung des Ist-Zustands, kein Masterplan für eine bessere Bundesrepublik. Wie könnte das auch anders sein? Wo kommt da Dein Anspruch her? Glaubst Du, dass der Verzicht auf dieses Urteil irgendwas verbessert? Dass man mit dieser Feststellung allein das Problem nicht lösen kann, weiß doch jeder. Es sagt doch niemand: "Yo, sind Nazis. Doof. Das war's dann jetzt wohl." Behält man diese Bewertung jedoch still für sich, ändert das IMO auch rein gar nichts an der Perspektive für irgendwas. Das ist keine Sackgasse, das ist einfach nur die Beschreibung der Tatsachen. Und es ist doch wohl sonnenklar, dass man diese Leute nicht schon als irreparable AfD-Stammwähler bezeichnen kann. Die AfD gibt es noch gar nicht so lange, und sie hat noch nirgends Ergebnisse eingefahren, wie es jetzt manche Umfragen für die Zukunft befürchten lassen. Natürlich muss man jetzt alles daran setzen, dass so wenig Leute wie möglich tatsächlich ihr Kreuzchen für die blaue Faschobande machen. Es ist IMO komplett unproduktiv, sich irgendwelche semantischen Scharmützel darüber zu liefern, wie hart und uncharmant man die potenzielle AfD-Wählerschaft nun beschreiben darf. Die AfD ist eine Faschopartei, und wer die AfD wählt, wählt Faschos. Punkt. Das ist die Lage, das ist die Aufgabe, auf dieser Basis gilt es nun Lösungen zu finden. Und vor allem zeigt nur diese unverblümte Beschreibung der Lage angemessen auf, wie verdammt dringlich und wichtig es ist, daran so schnell und deutlich wie möglich etwas zu ändern. Ansonsten trotteln wir wirklich einer Zukunft entgegen, in der diesseits der AfD nicht mehr für alle eigentlich demokratischen Parteien mehr eine knallrote Linie verläuft. |
|||
| < antworten > | |||