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| Autor: | Kilian | ||
| Datum: | 12.07.23 15:07 | ||
| Antwort auf: | Russischer Angriff auf Ukraine #11 von Cerberus | ||
Wundert mich, dass das hier nicht schon längst diskutiert wird. Das war ja nicht nur die Nachricht des gestrigen Tages, sondern ist auch grundsätzlich eine große Sache für die Ukraine und den möglichen weiteren Verlauf des Krieges: In a communique, Nato said it recognised the need to move faster but would not be drawn on a timeframe. Earlier Mr Zelensky said there seemed to be "no readiness" to invite Ukraine to Nato or make it a member. (...) Kyiv accepts it cannot join Nato while it is at war with Russia but wants to join as soon as possible after fighting ends. But Mr Zelensky, tweeting before Mr Stoltenberg's comments, said that the lack of an agreed timeframe meant his country's eventual membership could become a bargaining chip. "A window of opportunity is being left to bargain Ukraine's membership in Nato in negotiations with Russia. Uncertainty is weakness," he said. [http://www.bbc.com/news/world-europe-66167616] Hmm, finde ich schwierig zu beurteilen. Einerseits darf die NATO durch eine baldige Mitgliedschaft der Ukraine natürlich auf keinen Fall ein aktiver Teil des Konflikts werden, aber man hätte sich ja auch auf die Aussetzung von Artikel 5 einigen können, solange der Krieg noch andeuert (was für Russland den Anreiz, die Ukraine zu besiegen und den Konflikt möglichst lange hinauszuzögern, aber nur noch größer gemacht hätte). Andererseits hat Selenskyj auch recht, wenn er sagt, dass eine mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine jetzt zur Verhandlungsmasse bei Gesprächen mit Russland geworden ist. Da würde nur ein für die Ukraine zufriedenstellendes Ergebnis der Kriegshandlungen bzw. der Offensive mit einem bedingungslosen Rückzug Russlands dafür sorgen, dass die Ukraine realistischerweise eine Perspektive auf eine NATO-Mitgliedschaft aufrecht erhält. Immerhin wollen die G7-Staaten (nicht NATO!) der Ukraine schon jetzt weitreichende Sicherheitsgarantien geben: G7 members are expected to ratify a wide-ranging security pact with Ukraine at the Nato summit on Wednesday. (...) The security arrangement will include defence equipment, training and intelligence sharing. (...) Speaking ahead of a meeting with President Zelensky on Wednesday, Mr Sunak said Kyiv's allies were ramping up their "formal arrangements to protect Ukraine for the long term". "We can never see a repeat of what has happened in Ukraine and this declaration reaffirms our commitment to ensure it is never left vulnerable to the kind of brutality Russia has inflicted on it again," he said. [http://www.bbc.com/news/world-europe-66172421] Immerhin. Eine NATO-Mitgliedschaft wäre für die Ukraine natürlich noch sehr viel wertvoller. PS: Stimmt es eigentlich, dass bei Angriff eines NATO-Mitglieds Artikel 5 nicht automatisch greift, sondern erst eine Feststellung des Bündnisfalls getroffen werden muss, die eine Zustimmung aller Mitgliedstaaten erfordert? Also könnten bspw. Ungarn oder die Türkei so eine Abstimmung ggf. torpedieren und den Bündnisfall verhindern? |
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