Thema:
Management wie Don Mattrick flat
Autor: token
Datum:19.07.23 12:22
Antwort auf:Die VanMoof-Pleite ist schon übel... von Kilian

Absolut hanebüchen wie da gesteuert wurde und wird.

Ein maßgebliches Problem war die Produktqualität verbauter elektronischer Komponenten, maßgeblich Kicklock und Gangschaltung.

Das sind lösbare Probleme. Die man mit der Zeit in den Griff bekommt, beides keine Raketentechniken und auch bei Defekt hat man ja gesehen, mit Werkstatt bekommt man die nachhaltig stabil.

Was man hört waren die Servicekosten einer der Killer. Und bis zuletzt haben die ab Werk defekt verschickt, ich kenne persönlich 6 Käufe (maßgeblich mein Bruder der für sich und Freundin neue Modelle gekauft und die Vorgänger oftmals nach 1 Jahr Gebrauch über UVP-Neupreis verkaufte, Nachfrage war immer da) und einen Kumpel. Alle Bikes (auch meines) mussten entweder direkt nach Kauf oder kurz nach Kauf Werkstatt, bis zum Schluss war das so.

Wenn ab Werk defekt verschickt wird weiß man eigentlich direkt dass es überhaupt keine Qualitätskontrolle die zumindest vor Versand prüft ob alle Komponenten funktionieren gegeben haben kann.

Wer da denkt es sei ökonomischer quasi die gesamte Kundschaft zur Werkstatt zu schicken statt lokal einen 60-Sekunden-Test zu machen, dem ist eh nicht mehr zu helfen, wenn das schon so beim Endkunden läuft, will man lieber nicht wissen wie das Management der Zulieferung gelaufen sein muss.

Weiter, das Bike hat bis heute USPs die kein anderer Hersteller hat und die gut Nachfrage ziehen. Was macht der Laden? Kürzt solche USPs, bspw. das Dot-Matrix-Display raus (von Kunden und YT-Reviewern hardcore gelobt und in der Praxis ein Superteil), verkleinert den Akku, und löst am Ende sein QS-Problem bei der Gangschaltung einfach durch Reduktion auf zwei Gänge.

Wir fassen zusammen, selbst nach Jahren QS-Probleme ungelöst. Angriffspunkte wie fester Akku oder absurd minderwertige verklebte Griffe einfach so lassen, obwohl das Kosten im Centbereich wären. Dazu die Alleinstellungsmerkmale von Revision zu Revision verschlechtern/entfernen.

Und dann auch so Nummern, wo man statt einfach seine Hausaufgaben zu machen, neue Baustellen öffnet, etwa das komplett absurde Raketenbike.

Setz da einen Insolvenzverwalter mit mehr als drei Gehirnzellen hin, und man müsste das Boot eigentlich auf Kurs kriegen. Klingt absurd, aber bis heute sehe ich kein Produkt dass für gemütliche Städter ein derart geiles Gesamtpaket bringt, bis heute hab ich nichts unterm Hintern gehabt was mich auch nur annähernd so begeistern konnte wie das 3er-Modell.

Das fahr ich auch tot und das läuft nach seinen Fixes auch komplett mackenfrei, der Bullshit der offiziellen App interessiert mich auch Null. Ich Update die Bikesoftware bewusst seit Jahren nicht weil alles nur dümmer und schlechter wird, mein Key ist in der Moofer-App, eventuell kommt da noch ein Update um den zu sichern, ansonsten einfach Backup der App selbst, da mache ich mir erstmal keine Sorgen dass da irgendwas nicht mehr funktioniert wenn die Server off gehen sollten.

Und ich glaube auch dass man den Laden eigentlich wieder in die Spur kriegen müsste, wie gesagt sind die USPs wie Kicklock, Alarm, Boost, Matrixdisplay, Design etc. echt ein Pfund.
Einfach nur traurig wie man solch ein Superprodukt wo auch hohe Nachfrage herrscht durch hirnrissige Unternehmensführung (da würde zumindest meine Ferndiagnose die Ursache verorten) vor die Wand fahren kann.


< antworten >