Thema:
Re:Mieten steigen in 15 Monaten um 24% flat
Autor: Faerun
Datum:01.08.23 16:40
Antwort auf:Re:Mieten steigen in 15 Monaten um 24% von hellbringer

>>Wenn du die Gehälter an die Inflation anpasst, dann würdest du im Schnitt über Jahrzehnte maximal gleich, eher aber schlechter dastehen.
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>Ich bin da natürlich von einer Mindesterhöhung ausgegangen, also Kollektivverträge dürfen natürlich weiterhin eine höhere Gehaltssteigerung vorgeben, aber keine niedrigere als den Index.


Drohen dann nicht einfach die Preise entsprechend anzusteigen? Ich verstehe, dass Ausnahmejahre wie 2022 weh tun (mir auch), aber man sollte nicht den Kopf verlieren und die langfristigen Entwicklung berücksichtigen. Langfristig sinkt die Kaufkraft nicht, sie steigt eher etwas, wobei das auch immer mit der Berechnung der Kaufkraft abhängt. Der Reallohn ist eine etwas unterkomplexe Weise Vergütung zu messen, auch wenn sie als grober Richtwert OK ist.
Wenn z.B. der Reallohn zwischen 2000 und 2020 stagniert, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Schnitt aber einen Urlaubstag mehr haben als vor 20 Jahren, dann wäre das in diesem Szenario ein realer Zugewinn an Kompensation. Noch komplexer wird es, wenn du allgemeine lebensqualitätsverbessernde Entwicklungen und Innovationen berücksichtigst - du kriegst mit dem stagnierenden Reallohn im Jahr 2020 einen viel besseren Gegenwert für dein Geld als im Jahr 2000 - eine PS5 ist z.B. ein besseres Produkt als die PS2 und kostet inflationsbereinigt ähnlich viel ($450 inflationsbereinigt). Letzteres lässt sich aber natürlich kaum quantifizieren, aber ist klar, dass sich die Lebensqualität in den 20 Jahren verbessert hat.


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