Thema:
Re:Ich würde gern mit einer Gegenfrage antworten. flat
Autor: suicuique
Datum:02.08.23 08:54
Antwort auf:Re:Ich würde gern mit einer Gegenfrage antworten. von thestraightedge

>>Was hat man an Optionen gewonnen wenn man diese Drohungen ernst nimmt?
>>
>>Zumal sie bei den Scharfmachern dort schon seit Jahrzehnten Tradition hat - mir fällt grad die politische Figur aus den 90er nicht ein die gern ultranationalistische Drohungen gen Westen bis hin zum Atomschlag geäussert hat.
>>Dui kannst Dir nicht vorstellen wie oft oft Du Drohung mit dem Atomarsenal von ultranationalen Russen hörst wenn die Diskussion hitziger wird. Zig mal selbst erlebt in den letzten 30 Jahren. Das gehört dort zum Reflex.
>
>Gerade der Vergleich zeigt imo eine gewisse Verklärung: Schiriniowski war schon immer bedeutungslos, ein Clown der Elite, ohne strukturellen Support.
>
>Das kann man über Putin und Medwedew nicht sagen.


Über Medwedew kann man das absolut sagen.
Er ist zur Puppe, zum Clown verkommen.

Wie dir auch sicherlich nicht entgangen sein dürfte, kommen die Nukleardrohungen selten von Putin selbst. Da schickt er stets seine Scharfmacher vor. Allen voran Medwedew aber auch die anderen Regime-Propagandisten.
Das ist kein Zufall. Das hat Programm warum er das so und nicht anders macht.

>Und ein "war schon immer so seit 30 Jahren" ist auch am Thema vorbei. Vor 30 Jahren war Russland ein zahnloser Tiger. Ein Tiger mit Atomwaffen, aber ansonsten isoliert, unfähig, gebrechlich. Inzwischen bombt man Syrien in Schutt, hat ein Land angegriffen und tlw. Gelände anektiert usw.

Sorry, sehe ich komplett anders.
Russland *direkt* nach dem Zerfall der Sowjetunion war weniger zahnloser Tiger als es jetzt ist.
Da haben die Strukturen, gerade im Militär, gerade noch so funktioniert.
Der kalte Krieg war noch sehr präsent.
Da hat man diese Äusserungen noch ganz anders aufgefasst als es heute der Fall ist.
Ich tat es jedenfalls.

>Ja, machen ja viele, aber es wirkt immer häufiger wie "kann nicht sein, darf nicht sein". Warum ich das anders sehe habe ich ja ausgeführt.

Es ist ja nicht nur "es kann nicht sein was nicht sein darf" sondern weil ich dieses Drohungsszenario nicht anders verorten und diesem nicht rational begegnen könnte.
Wie willst Du auch mit Drohungen der Apokalypse anders umgehen?
Die soll einen paralysieren und ohnmächtig machen.
DAS ist der ganze Zweck der Drohung. Nicht die Absicht sie wahr zu machen.

Indem Du sie ernst nimmt, spielst Du ihnen in die Karten.
Das ist von der ganzen Ausgangssituation nicht vergleichbar mit zb der Kubakrise wo es eine konkrete Drohung mit konkreten Forderungen gab.
Hier gibt es von irgendwelchen Clowns diffus formulierte Untergangsszenarien am laufenden Band. Ja mei ...

>> Bin aber für Vorschläge offen wir der Westen politisch oder jeder einzelne von uns persönlich damit umgehen sollte, nachdem man sie ernst genommen hat.
>
>Ausstattung der Ukraine mit allem was notwendig ist, um das Regime in Schutt und Asche zu legen, z.B.


Eingangs schreibst Du:
"Dass Russland zur Ultima Ratio greifen wird, bevor die gewonnenen Terretorien wieder verloren gehen, ist für mich wahrscheinlicher, als dass das geschehen lassen wird."

Und nun schlägst Du vor das "Regime in Schutt und Asche zu legen".

Diese Gedankengänge finde ich widersprüchlich.

Letzteres würde deiner Argumentation zufolge genau die Eskalation bedeuten, deren Drohung du ernst zu nehmen mahnst.

Does not compute.

gruß


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