| Re:NTV Trendbarometer heute |  |
>>Gehst Du dabei nicht von der stillschweigenden Annahme aus, dass Nichtwähler auf keinen Fall die AFD wählen würden?
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>Kann dir nicht folgen.
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>Das wäre ja dann noch schlimmer. Also entweder verweigern sie den nicht-AfD Parteien die Unterstützung, oder sie wählen AfD gleich direkt. In beiden Fällen stärken die jetzigen nicht-Wähler doch die AfD.
Nein, das ist falsch.
Es gibt drei Szenarien:
1) Das Wählerprofil der Nichtwähler entspricht in etwa dem der Wähler. Dann ist die Gruppe der Nichtwähler salopp formuliert "rauskürzbar". Wenn sie wählen gehen würde, würde das keinen Deut an der Sitzverteilung und damit an den Machtverhältnissen im Land ändern.
2) Das Wählerprofil der Nichtwähler tendiert stärker zur AFD als das der Wähler. Dann kannst Du froh sein, dass die Nichtwähler tatsächlich nicht gewählt haben, den nsie haben so die AFD geschwächt. Ansonsten wäre ihre Position stärker gewesen.
3) Der Nichtwähler macht tendenziell weniger oft bei der AFD sein Kreuzchen als der Wähler. In dem Fall hat die Gruppe der Nichtwähler die AFD tatsächlich durch seine Nichtwahl gestärkt.
Du gehst in deiner Intepretation von Szenario 3 aus, denn nur in diesem hat der Nichtwähler die AFD gestärkt. Ich halte das keinesfalls für das naheleigendste Szenario.
Zwar heisst es immer, dass Nichtwähler tendentiell die politischen Ränder begünstigen, weil diese ihre Wähler stärker mobilisieren können.
Andererseits ist der Nichtwähler oftmals von der Politik verdrossen und würde im Falle einer Wahl sein Kreuzchen eher bei den Parteien machen die an der aktuellen Gestaltung des Regierens nicht aktiv beteiligt sind. Davon würde die AFD profitieren.
In KEINEM FALL jedoch kannst du die Gruppe der Nichtwähler als Ganzes einfach der AFD bzw ihren Sympathisanten zuordnen.
gruß