| Thema: |
|
||
| Autor: | _bla_ | ||
| Datum: | 02.08.23 22:41 | ||
| Antwort auf: | Re:+1 von kellaabaa | ||
>Ernstgemeinte Frage. Dass ein Staat der Kolonialismus betrieben hat und dies verbrecherisch war, kann es ja nicht sein. Oder meinst Du, dass die Menge an Goldbsesitz indirekt mit der Kolonialzeit asoziiert wird? Ist dem nicht so? Der Zusammenhang ist zumindest wesentlich komplexer, als er von Sonneborn suggeriert wird. Ein großer Teil der heutigen Goldreserven wurde lange nach der Kolonialzeit gefördert, einfach auch deshalb weil die Fördertechnik viel besser geworden ist. Frankreich hat auch gerade deshalb große Goldreserven, weil sie nach dem zweiten Weltkrieg eine Notenbankpolitik betrieben haben, bei der sie fast ausschließlich Reserven in Gold gehalten haben und vorher gehaltene Dollar in Gold umgetauscht haben und dabei auch darauf bestanden haben, dass diese Goldreserven im eigenen Land gelagert werden. Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Stärke, die es Frankreich ermöglicht hat, solchen großen Goldreserven aufzubauen, natürlich auch durch den Kolonialismus entstanden und die Nachwirkungen des Kolonialismus sind sicher auch oft dafür verantwortlich, das die Herkunftsländer der Rohstoffe oft auch nach Ende des Kolonialismus keine fairen Preise für ihre Rohstoffe erhalten haben. Aber die wirtschaftliche Stärke ist eben nicht nur auf den Kolonialismus zurückführen und der von Sonneborn suggerierte Zusammenhang: „Die haben halt ganz viel Gold aus ihren Kolonien mitgenommen und sitzen darauf seit damals“ stimmt halt hinten und vorne nicht. |
|||
| < antworten > | |||