Thema:
Re:Millionenheer für Zermürbungskrieg hilft nur noch flat
Autor: Pezking
Datum:20.08.23 14:06
Antwort auf:Millionenheer für Zermürbungskrieg hilft nur noch von HomiSite

>... der Ukraine, alles andere sei gescheitert oder bringe angesichts der mittlerweile errichteten Verteidigungslinien nichts, meint Edward Luttwak via Welt.de:
>
>>[...] Es gibt also nur einen Weg nach vorn: den Krieg ernsthaft so zu führen, wie es sich für einen nationalen Befreiungskampf gehört. Die Bevölkerung der Ukraine ist zwar zurückgegangen, liegt aber immer noch bei über 30 Millionen, sodass die Gesamtzahl der Streitkräfte bis zu drei Millionen betragen könnte. 10 Prozent, das wäre der Prozentsatz der Mobilisierung, wie sie Israel 1947/48 aufbrachte. Und wären es nur 5 Prozent, wie sie Finnland beim jetzigen Stand aufbringen könnten, wären es immer noch anderthalb Millionen Soldaten.
>>
>>Mit einer solchen Truppenstärke könnte die Ukraine ihre Schlachten gewinnen und ihr Territorium auf die altmodische Art und Weise befreien: in einem Zermürbungskrieg, so wie in den meisten europäischen Unabhängigkeitskriegen.
>
>(Der Tonfall wirkt irgendwie dezent herablassend, aber die Analyse durchaus nachvollziehbar.)
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>[https://www.welt.de/kultur/plus246979744/Ukraine-Krieg-Nur-eine-Art-der-Kriegsfuehrung-hat-jetzt-noch-Aussicht-auf-Erfolg.html] (Paywall) bzw. [https://archive.li/JpgOk]


Mir erschließt sich überhaupt nicht, warum der Autor unbedingt von einer überwiegenden Materialschlacht hin zu einem regelrechten Fleischwolf will. Zermürbend ist beides, die letztere Variante jedoch erheblich blutiger und IMO auch nicht erfolgversprechender. Gerade weil Manpower das allerletzte ist, wo in der russischen Armee ein quantitativer Mangel herrschen wird.

Gerade bei besonders forschen Kolumnen ist es ja auch immer interessant, mehr über den Autor in Erfahrung zu bringen, um dessen Position besser einordnen zu können. Hierzu habe ich diesen interessanten Artikel gefunden:

[https://www.theguardian.com/world/2015/dec/09/edward-luttwak-machiavelli-of-maryland]

Der gute Mann hat schon ein paar...spezielle Ansichten:

“You know, I never gave George W Bush enough credit for what he’s done in the Middle East,” Luttwak continued. “I failed to appreciate at the time that he was a strategic genius far beyond Bismarck. He ignited a religious war between Shi’ites and Sunnis that will occupy the region for the next 1,000 years. It was a pure stroke of brilliance!”


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