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| Autor: | Atlan | ||
| Datum: | 01.09.23 23:28 | ||
| Antwort auf: | Deprimierend dabei von Lynne | ||
Vor nicht all zu langer Zeit ging ja durch alle Medien, die WHO hätte Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft, was die üblichen Verdächtigen anschließend natürlich zu der Äußerung brachte wie "Seht ihr, wir haben's doch schon immer gewusst!!1". Wenn man jedoch genauer hingeschaute, ergab sich ein etwas anderes Bild: Zum einen war es nicht die WHO selbst, sondern eine Unterabteilung, die nicht ernährungswissenschaftlich hinschaut, sondern einfach nur auswertet, wie viele positive oder negative Studien es zu irgendetwas gibt. Und dann entsprechend kategorisiert. Aber OHNE deswegen eine Empfehlung auszusprechen! Aus gutem Grund, denn das ist gar nicht ihre Expertise. Das ist wichtig zu wissen, denn bei dieser Einordnung spielt einfach nur eine Rolle, ob es überhaupt jemals auch nur irgendeine Studie gegeben hat, derzufolge irgendetwas mit irgendetwas Negativem in Zusammenhang stehen _könnte_, also korreliert. Weswegen dabei dann auch so gut wie nichts in der Kategorie "definitiv unbedenklich" landet. Es reicht nämlich schon eine einzige Invitro- oder Rattenstudie aus Timbuktu von 1963, damit etwas dort als "potentiell XY" und nicht mehr als 100%ig unbedenklich eingestuft wird. Das hatte zur Folge, dass Aspartam nun in derselben Gefährlichkeits-Kategorie ("2B") gelandet ist wie: Aloe Vera, Ginko-Extrakt, Talkum-Babypuder, Handy-Magnetfelder und... der generelle Konsum heißer Getränke. Diese Todbringer! Als deutlich gefährlicher gelten dort übrigens beispielsweise: Fleisch, Sand und Sonnenlicht. Das nur mal zur Risiko-Einordnung. NICHTS davon erfuhr man in den sensationsgeil dahingeschlonzten Artikeln der fear mongering Medien bis hin zu New York Times und Guardian, stattdessen auf breiter Front nur "WHO warnt vor Aspartam" und ähnlicher Nonsense, der natürlich überall auf fruchtbaren Boden fiel. Weil alle nur von einer bereits mangelhaften Agenturmeldung abgeschrieben hatten, die ihrerseits nur auf einer kurzen Vorab-Pressemeldung fußte. Und ein weiterer Tropfen auf 50 Jahre unwissenschaftlicher Panikmache, Mythen und Halbwissen über Süßstoffe, das sich inzwischen so sehr akkumuliert hat, dass logischerweise jeder Normalo denkt "na dann wird schon irgendwas dran sein". |
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