| Thema: |
|
||
| Autor: | FS | ||
| Datum: | 05.09.23 11:12 | ||
| Antwort auf: | Der große Profiteur der Anti Aiwanger Kampagne ist … von Telemesse | ||
Gehts wegen Inflation, oder in anderen Zeiten wegen Arbeitslosigkeit, wirtschaftlich schlechter rennt man zu den Reaktionären und Opposition in der Hoffnung, dass die nicht nur mit Wasser kochen und alles wieder „wie früher“ in der „guten alten Zeit“ machen. Dann wird ein Land sehr schnell fremdenfeindlich, zeigt rückständige Ansichten und wählt radikal. Die osteuropäischen Länder, welche durch EU Beitritt den Gürtel enger schnallen mussten, um die Kriterien der EU zu erfüllen, haben sich auch danach zunehmend rechtspopulistische Parteien gewählt. Parallel hatte der Durchschnittsbürger nur wenig von den Übergewinnen der globalisierten Welt. Also lehnt man diese immer mehr ab. Austeritätspolitik wird verbrämt. Rechte finden Zulauf. Minderheiten, Einwanderer, Liberale, Feministinnen, Linke oder die "Elite" (interessanterweise aber keine heimischen Großunternehmen) welche man in Wissenschaft, Politik und Showgeschäft verortet, wird die Schuld an allen Problemen zugeschoben. Eine dicke Prise Verschwörungsgeschwafel und fertig ist der Wutbürger. Tradition verspricht Sicherheit und Ordnung. Im wirtschaftlichen Haifischbecken einer globalen Welt, die alle um Ressourcen und Aufträge kämpfen, ist das eine verlockende Idee, selbst wenn sie naiv und nicht wirklich umsetzbar ist (wer sich abschottet, wird abgehängt). Wenn der Deutsche feststellt, dass Fleisch, Bier und Benzin merklich teurer werden, wird er auch rabiater in den Ansichten. Dann wird eine AfD und ein Aiwanger attraktiv, wenn er davon redet, Minderheiten Rechte zu verweigern, sich zu bewaffnen, neue Technik zu stoppen, Grenzen zu schließen und sich aus Bündnissen zu lösen, damit man "frei entscheiden" kann. Mit den gleichen Lügen und Irrglaube haben sich die Briten den Brexit aufschwätzen lassen, unter dem sie nun primär leiden, statt zu profitieren. Ein satter Löwe ist gut kraulen, aktuell hat der Löwe Hunger und wird wilder. Wirtschaftsaufschwung, der die breite Mittel- und Unterschicht mitnimmt, wäre die Lösung und erzeugt eine inklusive, tolerante Gesellschaft. Aktuell sieht es danach nicht aus. So sehe ich die Situation Aiwanger im globalen Kontext. |
|||
| < antworten > | |||