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Autor: | MOGli | ||
Datum: | 08.09.23 15:59 | ||
Antwort auf: | Das Problem ist, dass ALLE die AfD stark reden... von Pezking | ||
Es kommen in meinen Augen verschiedene Sachen zusammen. Mit sozialen Netzen hat sich eine Plattform gebildet, wo es keine Selbstauflagen, kaum Rechenschaft und keine traditionellen Mechanismen gibt, und gleichzeitig in der Wahrnehmung immer mehr neben traditionellen Medien steht. In diesem Millieu aufstrebende Unternehmen, selbst sich als seriöser sehende, säen aus primär wirtschaftlichem Interesse immer mehr Zweifel an etablierten Medien. Mein Lieblingsbeispiel dazu sind in den USA dieses "Breaking Points", was aus "The Hill - Rising" hervorgegangen ist (was es auch immer noch gibt. Die beziehen ihre Nachrichten teils aus etablierten Medien und ziehen das nur nochmal durch eine Meinungssendung - haben also kaum redaktionellen Aufwand, profitieren von der traditionellen Infrastruktur, und befeuern andauernd Verschwörungstheorien gegen die etablierten Medien. In meinen Augen miese Heuchelei, aber es passt halt in die Zeit, wo alle Zuschauer wie bekloppt konsumieren, aber einen Ironie-Ausweg mit vermeintlicher Unabhängigkeit und toller Individualität als Feigenblatt wollen, um sich überhaupt ertragen zu können. Bei der Nachricht als Ware bringt der Konflikt das bessere Geld, dementsprechend regieren Verkürzung und Eskalation. Ich finde schon, dass der Boulevard in Deutschland sich stets bemüht, Öl ins Feuer zu gießen, und da helfen Extremisten am besten. Die Extremisten links haben noch einen Rest Kommerzhass und sind seltener als Zitatgeber zur Verfügung, aber rechts ist immer für eine Schlagzeile gut. Ich geb Dir recht, dass einfach viel nüchterner geschaut und vor allem berichtet werden sollte, einfach über die AfD-Arbeit im Parlament berichten, deren Korruption, die andauernden internen Zwistigkeiten dort, das desolate Bild, das etliche Fraktionen in Landtagen abgeben. Die Spielregeln sind halt ungleich, werden aber auch zu großen Teilen von den Medien gemacht. Der Heuchler in Reihen der etablierten Parteien steht viel mehr im Fokus als die Spacken, die die AfD da aufbietet. Die Klaviatur der sozialen Medien begherrscht die AfD ganz gut, in meinem YT-Feed taucht immer mal wieder ein Vorschlag auf, einen Alice-Weidel-Schnipsel anzusehen, wo sie es dem Establishment "zeigt". Weit Rechts ist auch deutlich mehr Geld im Spiel als weit links, was sich auf Werbung in sozialen Medien auswirkt. Finde nicht, dass alles direkt in Relation zur AfD gesetzt wird und sie damit wichtiger gemacht wird. Es gibt mE genug wirtschaftliche Interessen, dass eine permanente Spannung präsent ist, und die AfD ist das Mittel dazu. |
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