Thema:
Re:Ne, das schaffen die Grünen ganz alleine flat
Autor: Telemesse
Datum:08.09.23 21:07
Antwort auf:Re:Ne, das schaffen die Grünen ganz alleine von Pezking

>>>>Zweifelsohne sind die Grünen erheblicher Diffamierung, Hetze und plakativer Übertreibung ausgesetzt. Aber hier mal ein ganz konkretes Beispiel wo die Partei dermaßen blank ist und sich weiterhin konsequent der Realitätsverweigerung hingibt:
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>>>>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-09/aussenministerin-annalena-baerbock-asyl-herkunftslaender-liste]
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>>>>Einfach nur dumm, sich seit 2019 dieser Blockade hinzugeben und damit weiterhin keine Lösung für die drängendsten Fragen der Migration/Asyl-Frage zu offerieren. Hier müssten dringend unbequeme Wahrheiten ausgesprochen und konkret angegangen werden, aber halt nicht mit den Grünen. Ganz im Gegenteil sogar, man verschließt sich all der Probleme und macht fröhlich weiter in der Bubble ohne Kompromisse, Vorschläge und Veränderungen.
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>>>Zitat aus dem von Dir verlinkte Zeit-Artikel:
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>>>"Die Außenministerin verteidigte allerdings die vom Kabinett beschlossene Aufnahme von Georgien und Moldau in die Liste solcher Länder. Die beiden Staaten seien auf dem Weg in die EU und setzten dafür weitgehende Reformen bei Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechten um, sagte sie."
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>>>Das klingt jetzt nicht gerade nach Deinem Vorwurf der vermeintlichen Kompromisslosigkeit.
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>>>>Da wundert man sich noch über 20+% bei der AFD?
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>>>Ja, weil man als Kontrastprogramm zu den Grünen in dieser Sache auch u.a. die Union, die FDP oder die Freien Wähler wählen könnte. Die Ausweitung sicherer Herkunftsländer ist im hier behandelten Ausmaß keine rechtsextreme Position, und deshalb muss man dafür auch keine rechtsextreme Partei wählen.
>>>
>>>>Und will das irgendwie noch einer CSU und einem Aiwanger zustecken?
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>>>Kurzfristig glaube ich auch nicht, dass diese Affäre nennenswerte Auswirkungen auf AfD-Wahlergebnisse haben wird. Aber inhaltlich trägt die Art und Weise, wie Aiwanger und Söder damit umgehen, dazu bei, dass AfD-Heinis eher noch mutiger in ihren Äußerungen werden.
>>>
>>>Die Regierungskoalition in Bayern hätte hier die Chance gehabt, dafür zu sorgen, dass antisemitistische Äußerungen auch weiterhin nicht salonfähig sind und politischem Selbstmord in Deutschland gleichkommen. Man entschied sich leider für eine andere Taktik. Und das bereitet mir durchaus Sorge.
>>
>>Die Regierungskoalition in Berlin bzw. Claudia Roth hätte ebenfalls die Chance gehabt bei der Documenta Geschichte klare Kante gegen Antisemitismus zu zeigen. Da hat sie es aber vortrefflich geschafft mit hochnotpeinlichem rumlavieren die gesamte Jüdische Gemeinde in Deutschland zu brüskieren.
>>
>>Insofern finde ich das da keine Partei in der Position ist jetzt mit geheuchelter Empörung mit dem Finger auf den anderen zu zeigen.
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>Wenn Söder und Aiwanger in ein paar Wochen öffentlich Einsicht und die Fähigkeit zur Selbstkritik wie Roth hier zeigen sollten, würde ich das bei den beiden nicht minder begrüßen:
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>[https://www.zeit.de/kultur/2023-01/documenta-claudia-roth-verantwortung-antisemitismus]
>
>Natürlich hätte es im Fall Roth auch gar nicht erst so weit kommen dürfen. Aber besser (zu) spät als nie. Das ist der Schneid, zu dem Aiwanger nicht fähig zu sein scheint.


Ich sehe das ganz anders als in dem Zeit Artikel. Die Entschuldigung war imo halbherzig, nicht glaubhaft und am Ende vesetzt mit einer völlig absurden Relativierung indem sie sinngemäß sagte, daß Vietnamesischer Antisemitismus wohl anders zu bewerten sei als Deutscher. Bezeichnend ist ja auch das ihr das ohnehin keiner in der Jüdischen Comunity abgekauft hat und sie dort mittlerweile eine persona non grata ist.

Da finde ich den Beitrag aus der TAZ schon deutlich treffender:
„ Eine Kulturpolizei wolle sie nicht sein, sagte Roth im letzten Jahr, als über Antisemitismus auf der documenta diskutiert wurde. Antisemitische Bildsprache wollte sie anfangs nicht sehen, später dann doch und noch viel später forderte sie erst Konsequenzen. Schon damals habe ich mich gefragt: Für wen eigentlich? Für sich selbst?
Nach den Erfahrungen auf der documenta kam Roth erst Anfang dieses Jahres (!!) dazu, Antisemitismus in den ausgestellten Werken als „wirklich bedauerlich“ zu bezeichnen. Wirklich bedauerlich ist, dass ich wegen einer Mandelentzündung nicht auf ein lange ersehntes Konzert gehen kann. Agitprop, die mit Karikaturen von Juden im Stürmer-Stil auskommt, ist hingegen hetzend, ekelhaft.
Roth nahm sich für dieses Jahr vor, folgende Fragen zu klären: Was heißt eigentlich Kunstfreiheit? Wo sind die Grenzen? Es ist doch ganz einfach: Meinungsfreiheit und Kunstfreiheit stehen unter dem Vorbehalt, die Würde des Menschen ist unantastbar. Judenhass ist Menschenhass. Reicht das, Frau Roth?
Kunst und Kultur sind längst zum Austragungsort von Antisemitismusdebatten geworden. Wenn sich unter dem Vorwand der „Weltoffenheit“ führende deutsche Kulturstätten und ihre Anhänger gegen den Bundestagsbeschluss zur antisemitischen BDS-Kampagne wenden und suggerieren, es werde ein kritischer Dialog ausgegrenzt, dann führt das doch eher umgekehrt dazu, dass antisemitismuskritische und jüdische Künst­le­r:in­nen und Kulturschaffende ausgegrenzt werden.“

[https://taz.de/Enttaeuschung-ueber-Claudia-Roth/!5934395/]


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