Thema:
Re:Neues Model 3 bringt Car Maniac ins Schwitzen flat
Autor: Lars Vegas
Datum:09.09.23 12:52
Antwort auf:Re:Neues Model 3 bringt Car Maniac ins Schwitzen von Xtant

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>>Ansonsten sehr schön, um wie viel besser die Front nun ausschaut. Richtig modern und erheblich stimmiger.
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>Naja, man kann's auch übertreiben. Statt ziemlich hässlicher Scheinwerfer hat er jetzt halt Leuchten, die den aktuellen Design-Standards entsprechen. Originalität? Null. Absolut Null. Zu einem halbwegs "eigenen Gesicht" haben die alten Scheinwerfer aber eher beigetragen.
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Da hast du nicht Unrecht. Aber wie du sagst, auch ich fand gerade beim Model 3 die Front mit den spiegeleiigen Scheinwerfern ziemlich hässlich und dann nehm ich das neue Design sehr sehr gerne, auch wenn es jetzt sehr stark nach Nio oder BYD oder anderen Chinesen ausschaut. Aber Tesla hat ja die Front insgesamt sehr stimmig überarbeitet und das schaut für mich jetzt einfach gut aus. Ich steh aber grundsätzlich auf so eine cleane Optik.

>Aber gut, wir leben halt in einer Designwelt, in der man sich wie nie zuvor mit "gefällig" zufrieden gibt. Und gefällig sind sie sicherlich.
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>Darum finde ich ja z.B. den ioniq 5 so genial: Das Design mag sicherlich polarisieren, ich finde die ein oder andere Proportion nicht ideal, er kommt in real life IMO für die Grundform einen Rick zu wuchtig daher und mit Golf 1/Lancia Delta I als offensichtlichen Vorbildern ist das Design jetzt auch nicht so spektakulär neu. Aber: In der heutigen Zeit ist sein Äußeres einzigartig, mutig und sicherlich nicht vor allem auf gefällig getrimmt. Und gerade wegen Letzterem ist DAS für mich gutes Design.
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Ja, das Auto ist für mich ein spezieller Fall. War bei der Veröffentlichung schwer angetan und bin ihn auch Probe gefahren und selten hat sich ein Auto chilliger beim Fahren angefühlt. Tolles Raumgefühl, wo imo auch kein Model Y mithalten kann, also rein auf vorne bezogen. Aber ganz ehrlich, wenn der Ioniq 5 mir auf der Straße entgegen kommt, find ich den gänzlich unspektakulär. Dicker Klotz ja, aber ohne Emotionen.

>Selbst Autolaien werden, wenn sien den drei- viermal gesehen haben, das Design immer wieder zuordnen können, selbst wenn sie das Modell nicht kennen.
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>Aber ich schweife ab. :)
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>Ansonsten: Da mich moderne Autos nicht interessieren, kann ich zur Qualität an sich nix sagen. Aber das mit der deutschen Autoindustrie ist wirklich traurig. Vor allem dahingehend, dass es IMO nicht so wirklich schwierig wäre, absolut perfekt in die Zeit passende Autos zu bauen. Und das auf sehr hohem Level. Die Expertise an sich wird ja nicht einfach weg sein. Aber die Management-Ebenen machen derzeit alles kaputt.
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>Aber zwei Anmerkungen:
>1. Das mit der Tesla-Bedrohung (und inzwischen auch den Chinesen) und den deutschen Schlafmützen geht ja nun schon ein paar Jahre. Und noch immer passiert nix. Wenn ich mir die deutschen Neuvorstellungen so anschaue, habe ich fast das Gefühl, BMW, Mercedes & Co. wollen Tesla nach oben hin ausweichen. Immer noch mehr immer noch protzigere Protzkarren. Es gibt halt einfach - das soll aber keine Entschuldigung sein - auch immer noch ein viel zu großes Klientel, die genau auf solche Karren steht. Da wird dann halt immer noch hingebungsvoll darüber diskutiert, ob der Massagesitz mit acht Belüftungsdüsen reicht oder ob man lieber für 3k Aufpreis den mit 16 Düsen nimmt.
>2. Andere stehen IMO noch viel schlimmer da:
>- Renault/Nissan? Mit Zoe/Leaf einer der Pioniere - und seitdem ist aber seit 10 Jahren sehr wenig passiert.
>- Stellantis? (und damit quasi fast die komplette europäische Rest-Autoindustrie): teilweise durchaus rührig, auch und gerade bei Opel. IMO ist aber die Taktik, für Verbrenner und Eelektros die gleichen Plattformen bzw. Designs zu nehmen, die völlig falsche. Kein einziges rein elektrisches Signature-Modell bei so einem Riesenkonzern ist eher traurig. Der 500e mag gut laufen, aber es ist halt auch nur ein leicht aufgepumpter 500er, dem man die zusätzlichen Pfunde und Zentimeter IMO durchaus ansieht. Richtig knutschkugelig isser nimmer so.
>- Ford? Jahaha, e-Mustang und e-Bronco my ass. Trotzdem auch den Trend komplett verschlafen. Vielleicht hats sogar ein wenig damit zu tun, aber generell ist das aktuelle Deutschland-Aufgebot für einen Vollsortimenter richtig traurig. Gefühlt hat sogar Porsche momentan mehr Modellreihen. Ich habe sogar fast ein wenig das Gefühl, dass die in Detroit anno 2023 nicht kapieren, wie stark Ford auch und gerade als *europäische" Marke war und auch wahrgenommen wurde. Ich schreibe dabei überall bewusst W"war". Ähnliches bei GM: Dilettantscih bei Opel, über Jahrzehnte hinweg dilettantisch bei den zig Versuchen, irgendwelche Marken oder die eigene Palette in Europa zu etablieren.
>- Toyota? Puh, bin ja nicht der Einzige, der das Setzen auf die Hybrid/Wasserstoff-Kombi für mutig hält. Oder für dumm. Oder für ignorant. Natürlich ist den Japanern inzwischen selbst klar, dass zumindest für die nächsten 20 Jahre Elektro das sein wird, was vor allem gekauft wird. Mal abwarten, wie lange sie weiterhin stur bleiben, bzw. wie schnell sie dann doch noch abbiegen können. Aktuell liegen sie aber auch meilenweit hinten.
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>Das M3-Facelift mag echt top sein. Glaube ich gerne. Aber es ist halt auch nicht nur die Stärke von Tesla, die aktuell den Markt bestimmt. Sondern auch die erschreckende Schwäche von weiten Teilen der Industrie, eben nicht nur der deutschen.
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>Geradezu erschreckend, dass es kein einziges etabliertes Konkurrenzmodell zum M3 gibt. Vielleicht der Polestar 2, aber mit den Stückzahlen ist er halt reine Nische.
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>Das M3 ist derzeit mir das begehrteste Auto auf der Welt. Und das als Nicht-SUV, als Fließ-Stummelheck, das - zumindest von der europäischen Industrie - als die so ziemlich toteste Karosserieform überhaupt angesehen wurde. Alleine das sollte doch zu denken geben. Aber die deutschen bauen lieber das achte Coupe-SUV, um bei den paar Tausend Proll-Bonzen weiterhin der Image und Opinion leader zu sein.


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