Thema:
Re:Ich schätze es geht um die Bezahlung flat
Autor: Mampf
Datum:11.09.23 15:54
Antwort auf:Re:Ich schätze es geht um die Bezahlung von suicuique

>>>Nicht alles was einem nicht passt ist "neoliberal". Oder "woke". Ich finde derlei Stempel unnötig :)
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>>Für die Schärfe meines Tonfalls habe ich mich entschuldigt. Aber der Idee, Lehrer nach Qualität zu bezahlen, liegt doch klar ein Wettbewerbsmotiv zugrunde. Und ich mag mich ja irren, aber diese Art denke entspricht doch klar den Neoliberalen Tendenzen.
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>Ok, aber ich hatte schon an anderer Stelle geschrieben dass ich das Plakat nicht so verstehe als dass "bessere" gegen "schlechtere" Lehrer in Konkurrenz gebracht werden, sondern dass eine Besserung des Schulsystems (zB mit einer individuelleren Betreuung/Benotung/... ?) nur mit besser darauf eingestellten Lehrern einhergeht. Das "besser" beziehe ich in der Tat mehr auf die schulischen Umfeldbedingungen und weniger auf die Qualität der Lehrer.


Was das Plakat sagen will, kann wohl nur die Person erklären, die sie gestaltet hat. Aber ich habe ja konkret auf Phil geantwortet.


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>Und selbst wenn, wäre der Gedanke besseres (wie auch immer das messbar sein soll) höher zu vergüten erst mal nicht neoliberal. Der Begriff ist sehr überstrapaziert und mittlerweile zum Kampfbegriff verkommen ohen dass jemand eine genaue Vorstellung hat was es bedeutet.


Ich habe da durchaus eine Vorstellung von. Ob sie richtig ist? weiss ich nicht. Und ja, ich halte Neoliberalismus durchaus als einer der größten Probleme der Moderne. Dass ich sie daher direkt mit was negativen verknüpfe mag einer unaufgeregten Diskussion im Wege stehen, klar. Aber ich kann eben Neoliberale Denkweisen ausserhalb von Innerbetrieblicher Gestaltuntg beim besten willen ncihts abgewinnen und daher hat es aus meiner Sicht durhcvauas eine abwertende note, wenn Neoliberale Denke sich in anderen politsichen Bereichen einschleicht.


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>Leistungsprinzip ist zunächst mal keine Säule des Neoliberalismus. Das war davor ...


Nein, aber der Gedanke. Wettbewerb und Leistung in jede Bereiche des Alltags zu integrieren mit der Hoffnung auf Effizienzsteigerung ist durchaus dem Neoliberalismus entsprungen und wuchert seit ca 40 Jahren in unserer Gesellschaft rum. Sei es Privatisierung öffentlicher Dienste, aus der Industrie übernommenen Qulaifizierungs Zertifikaten in Sozialen Einrichtungen, Harz IV Paradigmen etc.  

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>>>Was davon ist Dir wichtiger? Beides zusammen geht IMO nicht.
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>>Ich glaube, das kann man differenzierter betrachten, an der Stelle macht eine "oder " Frage keinen Sinn :)
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>Es gibt Forderungen die miteinander unvereinbar sind - egal wie sehr man differenziert. IMO(!) ist das hier so ein Fall.
>Aber das sollten wir nicht an dieser Stelle vertiefen.



Ich glaube, du willst mich in eine Ecke Stellen: ich habe an keiner Stelle behauptet, dass es in unterschiedlichen Länder keine individuellen Lehrpläne geben dürfte. Ich betonte dass es ein Problem sei, dass Schule eben Primär Ländersache ist, und der Bund da in vielen Punkten nicht mitzureden hat. Und ja, das müssten wir an der Stelle vertiefen.  

Und meine Kritik am Lehrplan hatte nichts mit der Frage der Bestimmungshoheit zu tun: Mir geht es darum, dass Lehrer (und Schüler) dem Druck des Lehrplans unterlegen sind. Sprich, dem Lehrplan nicht nachkommen, weil individuelle Situationen und Bedürfnisse dem im Wege stehen ist keine Option. Das witzige dabei ist, dass der Lehrplan inzwischen auf Kompetenzen ausgelegt ist und weniger auf konkrete Lehrinhalte. Am ende des Tages werden aber eben diese Kompetenzen an konkrete Lerninhalte geknüpft.
>
>gruß


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