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| Autor: | Telemesse | ||
| Datum: | 19.09.23 10:41 | ||
| Antwort auf: | Re:Industriestrompreis in Frankreich dank Atomenergie von _bla_ | ||
>>Das ganze folgt immer 2 Schemata. Beim ersten wird bei AKWs alle erdenklichen Kosten draufgerechnet. > >Sachen wie Baukosten und Abriss und Endlagerung musst du aber schon mitrechnen, oder siehst du das anders? Was empfindest du denn als unfair in die Kosten von Atomstrom eingerechnet? >Das Gaurisiko ist halt immer schwierig, weil die Wahrscheinlichkeit dafür extrem schwer zu schätzen ist, aber selbst wenn man das auf Null setzt, ist Atomstrom in den meisten Berechnungen sehr teuer. > In Deutschland ging/geht es ja nicht um Neubau sondern um Weiterbetrieb der noch vorhandenen Meiler. D.h. die von dir aufgeführten Kosten sind da sowieso da und verschwinden ja nicht plötzlich bei Stillegung (Btw. sind dafür auch Rückstellungen gebildet worden). Es handelt sich also um bestehende, abgeschriebene Anlagen. Die Stromerzeugung in diesen wäre nicht nur die derzeit günstigst mögliche, sondern würde auch nicht unerheblich dazu beitragen die Kohleverstromung zu reduzieren. Sowohl ökonomisch als auch ökologisch eigentlich ein Nobrainer. Das Gaurisiko verändert sich so gut wie gar nicht. Wir sind im angrenzenden Ausland umzingelt von AKWs, die in der Sicherheitsbetrachtung teils deutlich schlechter abschneiden als die vorhandenen Deutschen Reaktoren. Bei einer Länderübergreifenden Risikobetrachtung kann ich da keinen Sicherheitsgewinn erkennen. Gleiches gilt ja auch für Zwischen- und Endlager. Das ist auch absolut kein Plädoyer dafür die Erneuerbaren nicht weiterhin massiv auszubauen. Bis diese aber ausreichend Kapazitäten haben und es brauch- und bezahlbare Speicher in erforderlichem Umfang gibt werden noch einige Jahre vergehen; und bis dahin brauchen wir dringendst günstigere Energie. Und da gibt es eben nicht allzuviele Optionen dieses Ziel zu erreichen. >>Bei Wind und Sonne wird alles (Infrastruktur, Backups, Speicher (die es btw. bis jetzt gar nicht gibt) etc.) weggelassen und Dinge wie kaum vorhandene Grundlastfähigkeit und hohe Schwankungen bei der Energiebereitstellung völlig ignoriert. > >Natürlich muss man auch die Kosten für Netze, Speicher und Überkapazitäten einberechnen. Aber das muss man selbstverständlich auch bei Atomkraftwerken, denn auch eine Stromversorgung mit ausschließlich Atomkraftwerken bräuchte erhebliche Speicherkapazität, weil Atomkrafte zwar Grundlastfähig sind, aber nur langsam und schlecht zu regeln. Normalerweise hättest du daher immer auch fossile Kraftwerke, die schneller regelbar sind und die bei hoher Nachfrage einspringen. >Die eine Studie, die für Länder wie Deutschland mit relativ geringer Sonneneinstrahlung, einen Kostenvorteil für AKWs sieht, benutzt dann eben auch keine konventionellen AKWs, sondern benutzt neuartige AKWs mit einem thermischen Energiespeicher, was dazu führt, das die Reaktoren dauerhaft nah an der Spitzenlast genutzt werden können und tagsüber dann halt mehr Energie aus dem Speicher entnommen wird, als der Reaktor nachliefert. |
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