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Re:Erich von Daniken tourt wieder - Bericht flat
Autor: Mangamaniac2171
Datum:29.10.23 23:10
Antwort auf:Erich von Daniken tourt wieder von Mangamaniac2171

Nach einigen Irrungen und Wirrungen bin ich nun doch mit den Däniken Fans aus meiner Verwandtschaft zu seiner Vorlesung angetreten mit einem Ticket (Corona Ausfall). Wir sind auch relativ früh angekommen (16:15) und konnten, bei der Raucherecke stehend vor den Toren, Herrn Däniken beim Austeigen aus seinem Auto beäugen, nur mit Fahrer und Kofferträger im Schlepptau, gänzlich ohne Security. Seine 89 Jahre sieht man ihm sehr an. Kommentar aus der Stehgruppe von nebenan: "Kein E-Auto, Bravo!" ... Tja.

Weiter ging es professionell am Ticketschalter und an der stilvollen Imbiss und Bier Bar vorbei zu seinem Signiertisch, nochmal vorbei an vollgepackten Tischen  und Kisten mit seinen Büchern, DVDs und Merchandise. Ich habe mich diskret im Hintergrund gehalten und als Meet and Greet Fotograf für meine Herde agiert. Widmungen, Fotos, alles wie auf einer Convention. An Namen von Fanclub Mitgliedern von vor 40 Jahren konnte sich Herr Däniken nicht mehr erinnern, ist auch schon zu lange her, aber immerhin gab es liebe Grüße an den Vorbesitzer meines Tickets.

Dann hiess es warten, eine Stunde in der ersten Reihe ausharren. Alle lesen das neu gekaufte und frisch signierte Buch für 20? 32? Euro, (irgendeine Kombie, es gab Rabatt). Der Saal füllte sich langsam zu seiner Gänze (15 Reihen x 24 Plätze plus Geschwader), es waren alle Altersgruppierungen aus jeder Cliche Kiste gegriffen anwesend, und es war erlaubt aus Bierflaschen zu trinken.

Los ging es dann um 18 Uhr, mit Herrn Ramon Zürcher (Freund, Assistent, Zögling, Stiftungsträger, geistiger Nachfahre, zukünftiger Däniken Erbe?) mit einem kleinen Vortrag über seine Forschung, Arbeit, Wirken und dem Club, dem man beitreten kann (Mitgliedszeitschriften und vieles mehr). Er hat Dänikens Dia-, Foto- und Schriftsammlung digitalisiert und arbeite seit knapp 20 Jahren mit Däniken zusammen.

[https://www.sagenhaftezeiten.com/]

Er erzählt, er spezialisiere sich auf Meeresforschung und taucht in seinen Reisen sehr gern ab. Er zeigt seine Urlaubsfotos von markanten Felsen vom Meeresboden, Furchen auf Malta und diverse andere schweren Megablöcke, auch solche, die den T-Blöcken bei Göbekli Tepe ähneln. Dann noch Steine aus Schweiz und Deutschland, die Gletscher abgetragen haben, aber deren besondere Position nicht durch Erosion erklärbar sind laut ihm. Er bewarb den Club und die Mitgliederzeitschrift, seinen Telegram Kanal, die 3D Scans seiner megalithischen Steine, Notizen seiner Vermessungen sowie Auflistungen von Orten mit den Buchstaben A und S, welche sich durch ihre besonderen Stätten wie Linien durch Europa schneisen und warum das Götterfigurenbild eines Drachen sich in jeder Kultur wiederfindet und warum im verschlossenen Sarkophag von Sechemhet keine Mumie aber moderne Bohrspuren gefunden wurden. ("Er war leer. Die versammelte Presse war geschockt, die Forscher auch. Das Siegel war doch ungebrochen. Der erste Forscher legte sich hinein und kam starr zurück. Seine Augen waren glasig. Wenige Tage später begann er Selbstmord. Der nächste Forscher der sich in den leeren Sarkophag hineinlegte sprang später von der Brücke. Als ich mit meinem Team dort war, verbot uns Däniken das uns erstmal. Wir haben dann Fotos gemacht und uns ist aufgefallen, das dort moderne Bohrungen waren.(usw)")

Nach ca. 30 Minuten kommt Herr Däniken höchstpersönlich auf die Bühne und beginnt mit seiner Präsentation. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, Stichpunkte aufzuschreiben, aber leider wurde nur sein Podium und die Beamertafel beleuchtet. Mist. Ich versuch jetzt mal auf Versuch heraus alles aufzusuchreiben, was hängen geblieben ist, also wahrscheinlich unvollständig, weniger lyrisch und garantiert ohne Reporter Quali.

Er fing an mit dem Vergleich, als die Spanier in Südamerika ankamen. Die Eingeborenen fielen auf die Knie und hielten die Spanier für ihre Götter, die endlich gekommen waren. Immer wenn eine höhere und niedere Zivilisation aufeinander treffen, wird die höhere von den niederen imitiert, auch wenn sie keine Ahnung haben, was die "Geräte", "Kleidung" und anderen Merkmale bedeuten. Er erzählt die Geschichte eines Inselvolkes, welche die amerikanischen Flugzeuge im Krieg über dem Pazifik gesehen haben, und einige Jahrzente später besucht wurden und man dort Flugzeugähnliche Gebilde aus Stroh vorfand.

Er unterteilt die Menschheit dann in zwei Gruppen: Die Gläubigen, die an ein höheres Wesen glauben, was als Vorlage für sie diente und die Frage nicht beantworten können, wer Gott geschaffen hat, Versus die Rationalen der Wissenschaft, welche den Menschen als Maxime der Evolution ansehen, die aber auch nicht wissen, was vor dem Urknall kam oder erschaffen hat. Er stellt fest, dass beide sich gleichen und wir (Prometheus) mässig erzeugt wurden von Ausserirdischen, wie Sand über das All gestreut und dort gedeihen, wo wir leben können.

Er hüpft dann quer über den Globus und Epochen und zeigt Dias von Steinportraits von Gesichtern mit Ohren aus Ägypten und Südamerika, Pyramiden aus Mexiko und Indien, Fotos von verschiedenen Kulturen von Geschöpfen die Helme tragen, Schläuche und Rucksäcke, mit Schuhen, die aus dem Himmel herab gen Erde fliegen (Naja... also das könnten auch einfach Glatzen sein, Masken und Schmuck, aber ok, I get it.). In dem Tempo geht es weiter über Themen wie der See unter der Pyramide, Herodot als einsamer Grieche in Ägypten und seinem Fremdenführer, über Religionen, über die Bedeutung eines Kalenders in jeder Zivilisation und was das Jahr 0 bei den Maya und Azteken war und warum, über die Teotihuacan Sonnenpyramide und ihrem Schattenspiel, über die Nasca Linien (angeblich zeigen die heutigen Dokus nur die Bilder von Figuren, aber nicht von den großen Rechtecke und Plätzen und wir sollen uns beschweren), von Aussagen von verschiedenen Forschern ("Minister von Kanada / Chef der Nasa: Sie sind schon  unter uns, sie könnten ihnen gegenüberstehen, sie würdes es nicht merken!" - Quote), über die millionenfachen Tiermumien und den Grund ihrer Mummifizierung (Angst vor der Flut, alles ins Jenseits retten. Ich bin ein großer Fan von Prof. Salima Ikram und frage mich, ob die zwei sich schonmal je unterhalten haben.), einem langen Bericht über die Roboter, welche die dünnen Seelengänge in der Cheops erkundet und erforscht haben ("Ich war da mit meinem Gummiehammer und habe herumgeklopft und da war einiges hohl, aber man kommt nicht weiter und darf nicht. Probieren sie das mal als Tourist! - quote), über die Plattformen und Gebilde in Pumapunku, und über viele, viele, Verknüpfungen rund um den Erdball (Zeit spielt keine Rolle) laut seiner Recherchen, vor allem auf der Südhalbkugel. Alles wird bebildert mit alten Fotos und Dias seiner Reisen und blurry Bildern aus unserer Milchstrasse und anderen Galaxien (Lieblingsfoto: lachender Däniken zeigt mit Finger auf das Loch in der Königskammer von Cheops). Ab und zu fällt auch ein Witz auf Kosten der Wissenschaft. Es werden keine Forscher mit Name, Bild oder Kommentaren gezeigt.

Am längsten erzählte er uns von der Geschichte aus dem Buch von Henoch (wurde in der Bibel mit einem Satz erwähnt). Leider gibt es das Buch nicht mehr, die Original Übersetzung auch nicht, ist auch nicht öffentlich, und die folgenden unzähligen Übersetzungen sind allesamt Unverstanden und Verzerrungen. Er hat uns dann seine Version erzählt, in welcher Ausserirdische in Anzügen einem Mensch begegnet sind, ihn baten, sich zu waschen (du stinkst) und etwas anzuziehen. (Die Sprache war kein Problem, weil auch heutige Forscher innerhalb weniger Tage die Sprache der Eingeboreren draufhaben.) Er wurde dann in das Raumschiff eingeladen und sah Gärten und das Entschwinden der "runden" Erde. Später soll der Sohn dieses Menschen die heiligen Schriften seines Vaters über das gelernte Wissen von den Ausserirdische für die Zukunft aufbewahren und Tempel mit Botschaften bauen, damit die Menschheit dies nicht vergisst und weiss, dass Aliens, die Lehrmeister, zurückkehren werden. Däniken erzählt das natürlich um einiges detailierter und ausführlicher (ich sah innerlich die Stargate - Ra Opening - Directors Cut Szene vor meinen Augen) und in einem sehr eloquenten Tempo und Tonar.

Ausgeschmückt und unterbrochen wurde seine Rede zwei- bis dreimal für ein bischen Werbung für den Fanclub und für den Mitgliedsanstecker zum an die Jacke pinnen.

Die 60 Minuten vergingen wie im Flug, es folgte ein dicker Applaus und die Menge floss zur zweiten Signierstunde.

Mein Kopf war ziemlich zugenebelt. Also Reden, ohne Luft zu holen und über 4 Millionen Themen, in so wenig Zeit, zu philosophieren kann er (obwohl er in den letzten Minuten sich doch einige Mal verhaspelt und hängen bleibt), da bleibt kaum Zeit zum Finger heben, abschweifen, gedankliche Notiz stiften oder nachdenken. Bleibt nur: einfach zuhören und glauben. Dieses Bombardement muss man einfach erlebt haben und auf sich wirken lassen. Vor allem dem Abhanden sein jeglicher Foto Blitzerei. (Es war stiller und dunkler als in der Kirche, bis auf das einige (9) Bierflaschen umfielen.). Ich kam mir die ganze Zeit wie ein schwarzes Schaf in dieser Herde vor.  

"Sie müssen mir nicht glauben. Aber wir sollten vorbereitet sein. Sie werden kommen. Den Christen wird es egal sein, die Moslems wird es aus den Latschen hauen!"

PS: Was die Wissenschaft zu den archäologischen, geologischen und historischen Themen erforscht und herausgefunden hat, welche Däniken aufgreift und dagegendenkt und kulturell diskreditiert, lasse ich mal aus. Das würde meinen Bericht sprengen.


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