| Thema: |
|
||
| Autor: | Headhunter | ||
| Datum: | 02.11.23 10:28 | ||
| Antwort auf: | Russischer Angriff auf Ukraine #11 von Cerberus | ||
[https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-11/ukraine-krieg-waleryj-saluschnyj-stellungskrieg-gegenoffensive] IMHO hat er vollkommen Recht. Es tut mir leid um das Land, aber ich sage auch, das ist durch, da wird sich die nächsten Jahren nicht mehr viel tuen. Auch schön zu sehen, was im social media abgeht. Immer wieder wird gesagt, wie schwach doch Russland dasteht. Und was ist? Die haben sich eingeschanzt, da kommt die UFA nicht weiter. Punkt. Ich bin mir sicher, dass der Artikel bald hinter eine Paywall ist, somit hier der Auszug Ukraine-Krieg : Ukrainischer Militärchef warnt vor jahrelangem Stellungskrieg 2. November 2023, 8:36 Uhr Der Oberkommandierende des ukrainischen Militärs, General Walerij Saluschnyj, befürchtet einen lange andauernden Abnutzungskrieg gegen Russland. Keine Kriegspartei habe einen entscheidenden Vorteil gegenüber der anderen, sagte er dem britischen Magazin Economist. "So wie im Ersten Weltkrieg haben wir ein technologisches Niveau erreicht, das uns in eine Pattsituation stellt", sagte Saluschnyj. Saluschnyj zog damit sowie in einem Gastbeitrag in dem Magazin und einem längeren Essay eine für die Ukraine und ihre Unterstützer ernüchternde Bilanz aus dem Kriegsgeschehen der vergangenen Monate. Die ukrainische Gegenoffensive habe ihre Ziele weit verfehlt, die Erwartungen für die künftigen Kämpfe sind ungewiss: "Das größte Risiko eines Abnutzungskriegs ist, dass er sich jahrelang hinziehen kann", sagte Saluschnyj. Ukrainische Gegenoffensive blieb hinter Hoffnungen zurück Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre lang erwartete Gegenoffensive im Süden des Landes begonnen. Das erklärte Ziel der Operation war es, das Asowsche Meer zu erreichen und damit die von Russland eroberte Landverbindung zwischen den besetzten Gebieten im Osten und der 2014 annektierten Krim zu trennen. Dafür hätte die Ukraine durch stark befestigte russische Verteidigungsstellungen brechen und anschließend 100 Kilometer weit in den Süden vordringen sollen. Newsletter "Was jetzt?" – Der tägliche Morgenüberblick Starten Sie mit unserem sehr kurzen Nachrichten-Newsletter in den Tag. Erhalten Sie zudem jeden Freitag das digitale Magazin ZEIT am Wochenende. Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Die ukrainischen Truppen kamen seitdem 17 Kilometer weit – an nur einer Stelle. Seit Monaten liegt die Frontlinie beim Dorf Robotyne in der Region Saporischschja und bewegt sich kaum. Und in Kürze beginnt in der Ukraine die Schlammsaison, die größere Manöver mit gepanzerten Fahrzeugen wochenlang nahezu unmöglich machen. Größere Gebietsgewinne, wie in den Regionen Charkiw und Cherson im vergangenen Herbst, erzielten die ukrainischen Truppen nicht. Erschwert wird die Lage dadurch, dass Russland unter großen Verlusten einen Großangriff auf die Frontstadt Awdijiwka eingeleitet hat. Die Lage dort erinnert an Bachmut. Die Stadt im Osten war im vergangenen Winter Schauplatz monatelanger Kämpfe. Für Russland waren sie verlustreicher als für die Ukraine – verschaffte der Invasionsarmee aber genug Zeit, sich in Saporischschja zu verschanzen. In Awdijiwka verzeichnet Russland derzeit die höchsten Verluste seit Monaten, bindet dort aber auch ukrainische Truppen. Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h Russische Befestigungsanlagen Quelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project, Stand: 01.11.2023 Saluschnyj räumt Planungsfehler ein "Vier Monate hätten genug Zeit sein sollen, damit wir die Krim erreichen", sagte Saluschnyj dem Economist. Doch nach ersten Misserfolgen hätten weder der Austausch von Kommandeuren noch Verschiebungen von Einheiten geholfen. Saluschnyj führte mehrere Gründe für den Misserfolg auf: So kämen die 2022 angeforderten schweren Waffen aus dem Westen viel zu spät, wodurch Zeit verspielt worden sei. Auch sei der Kampf in der Luft sehr ungleich: Die Ukraine habe schon zu Kriegsbeginn nur ein Drittel ihrer 120 Kampfjets einsetzen können. Nun seien Luftangriffe noch schwieriger, weil Russland die eigene Flugabwehr trotz des Verlusts Hunderter Systeme verbessert habe. Auch hätten unerfahrene, neu zusammengestellte Verbände den Angriff mit schweren Panzerfahrzeugen auf sehr stark vermintes Gebiet nicht gemeistert. Neben diesen bereits oft diskutierten Gründen für das Scheitern der Offensive räumte Saluschnyj auch eigene Fehlannahmen ein. So sei er davon ausgegangen, dass Russland die bisher erlittenen Verluste nicht in Kauf nehmen würde. "Das war mein Fehler", sagte der General. Mindestens 150.000 russische Soldaten seien getötet worden. "In jedem anderen Land hätten solche Verluste den Krieg beendet." Eine sehr große Rolle spiele auch die elektronische Kriegsführung. Sie sei bei Russland weiter entwickelt als in seiner Armee, die in dem Bereich größtenteils mit altem Sowjetmaterial arbeite, sagte Saluschnyj. Auch die russischen Drohnen hätten sich verbessert. "Wir sehen alles, was der Feind tut, und sie sehen alles, was wir tun", sagte er. "Um dieser Sackgasse zu entrinnen, brauchen wir etwas Neues." Kein einzelnes System könne dies leisten, nötig sei eine Kombination aus mehr und besseren Drohnen, Fähigkeiten zum Kampf gegen Artillerie und moderne Minenräumtechnik. Nur mit "innovativen Ansätzen" könne der derzeitige Positions- wieder in einen Manöverkrieg umgewandelt werden. - Die Angst der Ukrainer vorm Vergessenwerden -01:01:39 Mehr zu diesem Podcast "Sie sind nicht verpflichtet, uns irgendetwas zu geben" Die Ukraine hatte schon zu Beginn ihrer Offensive gewarnt, in mehreren Bereichen nicht die erforderliche Militärhilfe erhalten zu haben. Mehrere schon damals geforderten Systeme wurden erst später zugesagt, etwa Storm-Shadow-Marschflugkörper und ATACMS-Raketen. Beide Systeme bedrohen Russlands Militärstandorte auf der Krim und stören die Logistik der Angreifer. Doch die erhaltenen Stückzahlen sind gering – und weitere angefragte Systeme wie deutsche Taurus-Marschflugkörper entweder nicht zugesagt oder werden, wie etwa F-16-Kampfjets, erst im kommenden Jahr in der Ukraine eintreffen. Saluschnyj betonte, die westlichen Unterstützerländer der Ukraine nicht wegen der Zögerlichkeit bei bestimmten Lieferungen zu beschuldigen. "Sie sind nicht verpflichtet, uns irgendetwas zu geben, und wir sind dankbar für alles, was wir bekommen haben", sagte er dem Magazin, "aber ich stelle nur Tatsachen fest." Zugleich warnte er davor, die Unterstützung zurückzufahren: Von einer Verlängerung des Krieges werde nur Russland profitieren. Die russische Armee werde trotz ihrer schweren Verluste "für eine beträchtliche Zeit" bei Ausrüstung, Raketen und Munition zahlenmäßig überlegen sein. Das betreffe auch die Anzahl der Soldaten in den jeweiligen Armeen: Zwar scheue sich Russlands Präsident Wladimir Putin vor einer weiteren Mobilmachung. Doch auch die Ukraine habe Probleme, Reserven aufzubauen und müsse ihr Vorgehen dabei verbessern. Verfolgen Sie alle aktuellen Entwicklungen im russischen Krieg gegen die Ukraine in unserem Liveblog. |
|||
| < antworten > | |||