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| Autor: | Super Sonic | ||
| Datum: | 02.11.23 17:02 | ||
| Antwort auf: | Re:Aber was kommt dann? von harukathor | ||
>Es bew]egt sich der Ukraine noch so einiges, allerdings sind die Fortschritte auf beiden Seiten sehr langsam. Die Ukraine muss halt mit ihrem Material haushalten und kann deshalb absolut keine solch selbstmörderischen Angriffe wie die Russen bei Avdivka (visuell bestätigt sind mittlerweile 197 Verluste von gepanzerten Fahrzeugen) wagen. Die Ukraine versucht derzeit deshalb lieber recht erfolgreich, mit kleinen Infanterietrupps und Artillerieunterstützung eine weitere Front auf der gegenüberliegenden Flussseite bei Kherson aufzubauen. Aber so kleine Vorstöße bringen halt im Gesamtbild nicht viel. Über den Winter wird Russland sich weiter verbarrikadieren. Wird nächstes Jahr also noch schwerer irgendwelche Fortschritte zu machen. >>Alles IMHO natürlich. Ich werde immer pro Ukraine sein, das stelle ich nie in Frage. IMHO hat die Ukraine einfach nicht die Kraft den Aggressor wirklich Schaden zuzurichten. Und ein War of Attrition, den kann nur Russland gewinnen. So realistisch muss man sein. > >Einen War of Attrition würde Russland in absoluter Windeseile verlieren, wenn der Westen irgendwann mal wirklich seine Kriegsproduktion hochfahren würde. Aber in der EU hat Russland halt schon Ungarn und neuerdings auch die Slowakei in der Tasche (die das geplante 50-Milliarden-Euro-Hilfspaket blockieren) und und in den USA die komplette MAGA-Fraktion der Republikaner. Russland muss nicht umsonst schon bei Nordkorea und dem Iran um Unterstützung betteln – die militärische Stärke des Landes besteht nicht aus seinen Produktionskapazitäten, sondern in alten Sowjetbeständen, die nun nach und nach alle verheizt werden. > Ist ja egal wo die Waffen der Russen herkommen. 1Mio Artillerie Geschosse aus Korea, Drohnen aus dem Iran usw.. Das alles macht der Ukraine Probleme, wenn nicht genug vom Westen kommt. >Und die Ukraine hat Russland bereits extremen Schaden zugefügt: Aufgrund der Verluste und der anhaltenden Gefahr wurde beispielsweise mittlerweile die gesamte Schwarzmeerflotte von der Krim abgezogen, so dass der ukrainische Frachtverkehr derzeit wieder ungehindert fahren kann. Die Maßnahmen zur Stützung des Rubelkurses und die derzeitige Konzentration auf Militärausgaben wird zudem langfristige extrem negative ökonomische Konsequenzen haben, die Putin natürlich derzeit absolut nicht interessieren. Über die Zukunft der zivilen Luftfahrt in Russland wollen wir lieber gar nicht erst reden, und auch militärisch dürfte es da mittlerweile enorme Ausfälle aufgrund von Abnutzung geben. > Ist zwar schön und gut, aber was bringt es, wenn am Ende die Ukraine einen großen Teil ihrer Länder verliert? >Der ganze Konflikt kann auf zahlreichen verschiedenen Wegen enden, wobei ein wirklicher militärischer Erfolg Russlands vermutlich die ganze Region ins absolute Chaos stürzt. Die Ukrainer haben mittlerweile so viel gelitten, dass eine Niederlage zwangsläufig a) dazu führt, dass die EU noch mehr Flüchtlinge aufnehmen muss, die dann auch nicht wieder zurück wollen und b) es vermutlich zur Gründung einer extrem effektiven Partisanen- bzw. Terrororganisation kommt, die beispielsweise von Polen ausgerüstet wird und innerhalb Russlands sowie den besetzten Teilen der Ukraine vor absolut nichts mehr zurückschreckt. Momentan muss sich die Ukraine zurückhalten, um die westliche Unterstützung nicht zu gefährden. Doch wenn die keine Rolle mehr spielt, haben einige ihrer gut ausgebildeten und meist auch russisch sprechenden Leute absolut freie Hand. Russland ist viel zu groß, um seine Grenzen effektiv gegen fähige Saboteure schützen zu können. Auch hier sehe ich den Vorteil nicht. Russland verleibt sich die irgendwann die ganze Ukraine ein, tötet hunderttausende und vertreibt Millionen. Jeder der irgendwie Pro Ukraine ist wird hingerichtet, viele Russen nach Russland umgesiedelt usw.. Da bringt ein Partisanenkrieg auch nicht mehr viel. |
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