| Geht völlig an den Realitäten vorbei |  |
Selbst wenn wir vom besten Willen von beiden Seiten ausgehen (was absolut nicht zutrifft), könnte die Ukraine nur zustimmen, wenn Trump nicht wiedergewählt wird und sie sofort in die NATO kommt. Alles andere bietet dem Land nicht einen Funken Sicherheit, da Russland seine Verträge in der Vergangenheit immer wieder gebrochen hat.
Falls es zu einem anderen Vertrag kommt, fliehen noch mehr Ukrainer nach Europa (und diesmal kommen die kriegstraumatisierten Männer), die ukrainische Regierung wird vermutlich gestürzt und eine Partisanen-/Terrororganisation mit Fähigkeiten weit jenseits des IS entsteht (die verschiedene Staaten unterstützen werden). Hört sich das stabiler an?
Russland wiederum muss (!) zwangsweise 30 Prozent mehr Land fordern, als es überhaupt kontrolliert, da es dieses Territorium ja bereits als russischen Boden deklariert hat. Damit hat sich Russland selbst jede Verhandlungslösung genommen – denn wer sollte zu so etwas zustimmen?
Nicht dass Russland momentan irgend etwas anderes als eine Feuerpause will, um wieder aufzurüsten, schließlich sieht es an der Front auch für das Land nicht so herausragend aus. Alle vorhandenen Reserven sind momentan wohl im Einsatz (vor allem um irgendwie aus primär politischen Gründen Awdijiwka zu erobern) weshalb man sich nicht um die akute Bedrohung durch die ukrainische Flussüberquerung bei Kherson im notwendigen Maße kümmern kann.
Falls Russland die gewünschten Regionen irgendwie bekommt, werden deren Einwohner zudem die ersten sein, die im nächsten Krieg verheizt werden, um die wertvollen "reinblütigen" Russen zu schützen. An der Front sterben weiterhin meist Angehörige von Minderheiten (oder neuerdings wohl auch frisch Eingebürgerte), weshalb der Krieg in Moskau und St. Petersburg immer noch vergleichsweise weit weg erscheint.