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Re:Hui: Wie die New York Times Bucha Massaker aufklärt flat
Autor: harukathor
Datum:16.11.23 10:01
Antwort auf:Re:Hui: Wie die New York Times Bucha Massaker aufklärt von Headhunter

>Ok, dann denkst du aber SEHR weit. Fuer die nächsten 10 - 15 Jahre sehe ich den safe im Amt, wenn sich da nix grundlegend ändert.

Ich würde mich wundern, wenn er die nächsten fünf Jahre überlebt. Jeder Tag, den Russland weiter Krieg führt, bringt das Land unabhängig vom Ausgang näher an den Abgrund. Der Leitzins liegt mittlerweile bei 15 Prozent, um die mittlerweile dennoch offiziell auf zwischen 7 und 7,5 Prozent geschätzte Inflation halbwegs in den Griff zu bekommen – und die nächste Erhöhung lauert wohl schon.

Die Produktion wächst trotz Kriegswirtschaft seit vier Monaten überhaupt nicht mehr und soll künftig sogar schrumpfen (und das sind die offiziellen Angaben). In der zivilen Luftfahrt wird es vermutlich in den nächsten fünf Jahren einige größere Katastrophen geben, da niemand mehr Ersatzteile für die geklauten Flugzeuge zur Verfügung stellt.

Die Arbeitskräftesituation für Unternehmen hat sich extrem verschärft, da wichtiges Personal entweder für den Krieg eingezogen wurde, Waffen produzieren soll oder sich ins Ausland begeben hat. Derzeit folgen den Instant-Flüchtlingen zudem gut situierte Leute, die nicht Hals über Kopf das Land verlassen konnten und erst einmal ihre Angelegenheiten regeln mussten.

Die Preise in Russland schnellen derweil weiter nach oben, wobei aus unbekannten Gründen auch Eier extrem betroffen sind (die Eierpreise klettern um fast 4 Prozent pro Woche), während die Löhne auf dem schon zuvor nicht wirklich hohen Niveau verharren.

Noch überhaupt nicht berücksichtigt sind zudem die Auswirkungen der Rückkehr der zahlreichen kriegsversehrten Soldaten, die garantiert keine ausreichende Versorgung erhalten werden. Das sind weit mehr als die Veteranen des Sowjetisch-Afghanischen Krieg, die für die extreme Bandenkriminalität im Russland der 1990er Jahre verantwortlich waren. Diesmal haben sie dann sogar "Unterstützung" durch verurteilte Mörder, die aufgrund ihres Frontdienstes einfach begnadigt wurden. An Waffen dürfte es ihnen ja nicht mangeln, die werden schließlich gerade produziert.


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