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| Autor: | token | ||
| Datum: | 11.12.23 10:31 | ||
| Antwort auf: | Re:Alex Jones is back btw von Headhunter | ||
>>Vox Populi! >> >>Und Elon so: >> >>[https://x.com/OAlexanderDK/status/1733597746358001971?s=20] >> >>Ich bin mittlerweile überzeugt, der WILL Twitter/X vor die Wand fahren, anders kann ich mir das nicht mehr erklären, allein schon aus Trotz. „See what the woke media did to me? Concerning!“ > >Ich sehe das nicht so. Ich sehe eher die Gefahr, dass X sich zum zu einen rechten Cesspool entwickelt. Ja es wenden sich immer mehr Leute von X ab, Threads gibt es ab Donnerstag auch in der EU (hoffentlich klappt das). Aber wenn ich mir die Reactions und die Likes auf X sehe, dann hat das Teil noch eine grosse Reichweite. Und da sehe ich die Gefahr. Wenn die mal in ihrer Bubble richtig loslegen, dann sehe ich das Risiko, dass Hate News und Fake News wieder auf dem aufsteigenden Ast sind. > >Bin mal sehr gespannt, wie sich die Community Notes entwickeln. Die haben nämlich noch Sinn und Verstand. Twitter hat sich ja über Jahre hinweg zu einem integralen Informationsdienst entwickelt. Was Musk gemacht hat, nämlich so eine Kiste einfach zu kaufen und in schwindelerregendem Tempo nach Bierlaunen umzubauen ist einmalig. Ein Transformationsprozess ist ja im Gange, aber es braucht dafür halt auch Zeit. Der Witz an "der schweigenden Mehrheit" ist nun mal, dass sie keine Mehrheit stellt. Die ganzen rechten Bubbles sind unwirtschaftlich, da werden Follower von Einzelpersonen für "Spendenaufrufe" exploited und T-Shirts und Tassen mit "lustigen Sprüchen" wie auch höchst zweifelhafte Substrate als Wundermedizin für allen Pipapo verkauft. Die ist bei lokaler Perspektiver tatsächlich ein für Einzelpersonen einträgliches Geschäft, für ein global operierendes Unternehmen ist es Kassengift. In Sachen Kunden/User hast du da die Klientel die nächtens auf Shoppingsender unterwegs ist, in Sachen Werbetreiber wollen die Unternehmen wo das tatsächliche Kapital steckt, nicht mit dir in Verbindung gebracht werden da es einen Markenschaden erzeugt. Diesen Unternehmen sind irgendwelche Ideologien auch egal, die möchten Geld verdienen, und da sind solche Sümpfe wenig hilfreich. Wären sie es, würden diese Unternehmen schalten wie bekloppt, denn sie interessiert nur eines. Geld. Und um das zu verdienen betreibt man Whitewashing und macht einen weiten Bogen um solche Sümpfe. Musk ist einfach ein Trotzkopf, statt Yaccarino ihren Job machen zu lassen, hat er diese als Frühstücksmanagerin installiert, und statt sich aufrichtig um die Wirtschaftlichkeit des Dienstes zu bemühen, verhält er sich so wie wir uns verhalten wenn wir die Nod-Kampagne in Command&Conquer spielen. IMO war das Problem von Twitter seit jeher der Content des Dienstes. Es ist ein stark politisierter Kurznachrichtendienst. Und das Problem mit diesen Politthemen ist, einerseits erzeugt so ein Content erheblichen Moderationsaufwand und damit hohe laufende Kosten die refinanziert werden müssen. Gleichzeitig führt der stark politisierte Content dazu dass du in Sachen Reichweite und Wachstum stark eingeschränkt bist. Soziale Netzwerke sind ein Game mit Userschaften im mehrstelligen Milliardenbereich, und obwohl Twitter die absolute Nummer 1 für politische Nachrichten war, alle denkbaren wichtigen Persönlichkeiten aus der Politik im Bauch hatte, in allen denkbaren Nachrichtenseiten verlinkt wird, ist man nicht mal in die Nähe von auch nur einer Milliarde Nutzer gekommen. Warum? Weil sich die meisten Menschen in ihrer Freizeit nicht non stop über schreckliche Abgründe aufregen möchten, sondern berieseln lassen. Mit Schminktipps, mit Katzenvideos, mit lustigen unterhaltsamen zerstreueunden Dingen, die Crowd sucht die Aufregung nicht in Form von Enthauptungsvideos in einem Krisengebiet, sondern darüber welcher Promi mit welchem Promi fremdgegangen ist. Selbst komplett harmlose Shitshows wie das Duschgelcamp hatten trotz Reichweite einige Herausforderungen in Sachen Werbeschaltung zu meistern, und vergleich das mal mit dem was dort abläuft. Und wenn man schaut was bspw. Threads vorhat, so ist imo komplett klar, dass man gerne den Funktionskatalog von Twitter kopieren möchte, weil der und dessen Format lässt sich super für alles mögliche verwenden, aber bloß nicht deren Kernuserschaft und Content. Denn mit dieser sind die wirtschaftlichen Ziele mit einer Userschaft im Milliardenbereich obsolet. Twitter hat nahezu perfekt agiert, du kannst kaum etwas besser machen als es Twitter gemacht hat, und wenn Twitter mit dieser Ausrichtung nicht aus der Wachstums- und Refinanzierungsfalle rausgekommen ist, dann wird auch ein anderes Unternehmen dafür keine Lösung finden. So wie auch Musk keine Lösung findet. Imo bräuchte es für politische Nachrichten ein Vehikel wie Wikipedia, das sich ebenso finanziert. Warum sowas in der Privatwirtschaft auch insgesamt mehr als problematisch aufgehangen ist, wird imo auch in seinem worst case Szenario von Musk illustriert, eine Privatperson kann sich einen integralen Dienst und dessen gewachsene Strukturen einfach kaufen und damit nach Bierlaunen agieren, und wenn wir sagen, sowas ist aber systemrelevant, dann gehört es auch nicht in die Privatwirtschaft damit sowas eben nicht passieren kann. |
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