Thema:
ganz schön viel Schwachsinn in einem Post flat
Autor: dixip
Datum:17.01.24 17:03
Antwort auf:Wirds ernst oder nur wieder Panikmache / Januarloch? von Purple Motion

>Seit 3 Tagen liest man nur noch Schlagzeilen wie:
ich lese es jetzt hier zum ersten Mal. Was zum Teufel liest Du?

>USA stellen die Hilfe an die Ukraine ein / Kann sich Europa alleine gegen Russland verteidigen?

Derzeit muss Europa sich nicht gegen Russland verteidigen, sondern die Ukraine unterstützen, damit sie es weiterhin gut tun kann. Ein himmelweiter Unterschied.

Die Einstellung der Hilfe der USA für die Ukraine ist denkbar, aber auch noch kein Fakt.

>Russland greift weitere europäische Länder an, und die USA schauen zu.

Was für weitere Länder? Europäisch aus geografischer Sicht oder aus politischer? Und je nachdem, um was es geht, völlig unklar, wie die USA reagieren. Dass die USA östliche Länder der EU (und gleichzeitig der NATO!!!!!) im Stich lassen, erscheint mir weder unter Biden noch unter Trump realistisch.


>Deutsches Militär rüstet sich für Putin-Angriff auf die Nato – Experte warnt
>«Wir sind dem Krieg viel näher, als die meisten glauben»


Natürlich tut Deutschland das. Nach den bisherigen Aktionen Russlands wäre alles andere auch lebensgefährlich.

>Bläst Putin noch dieses Jahr zum Angriff auf europäische Nato-Staaten?

Das einzige realistische Szenario wären ja die baltischen Staaten, insbesondere natürlich Litauen wegen Kaliningrad. Das mag sogar strategisch Sinn machen, weil es die Situation der Russen in der Ukraine auch stärken würde.
Aber es machen halt auch mit gleicher Zielsetzung andere Ziele noch innerhalb der Ukraine viel mehr Sinn. Lufthoheit, um dann auch Nachschublinien zu elimieren. Kiew, um die politische Leitung zu schwächen. Odessa, um die Hoheit über das Meer zu gewinnen. Eine neue Front im Norden, um die ersten beiden Ziele anzustreben.

Warum sollte man also, wenn die naheliegenderen und viel risikoärmeren, aber genauso wichtigen Ziele aktuell nicht erreicht werden können, ein neues Fass aufmachen, dessen Folgen absolut nicht abschätzbar sind.


>Bisschen hibbelig wird man ja schon.

Nur wenn man an einen Atomschlag Russlands glauben möchte. Das ist das einzige Szenario mit Bezug auf Russland, dass mir etwas Sorge macht. Da kann man wenig machen und Russland hat diese Option halt.

Ansonsten sind mir die Gefahren in Nahost (Iran vs. Israel) und China (Taiwan) viel eher den Blick wert und da mache ich mir mehr Gedanken.


>Für die "Experten" ist deshalb klar: «Es gibt keinen anderen Weg für Frieden, als Russland eine eindeutige militärische Niederlage zuzufügen. Dieser Krieg kann nur enden, wenn Putin weiss, dass er nicht gewinnen kann.»

Das sind auch zwei verschiedene Aussagen. Militärische Niederlagen hatte Russland in diesem Krieg schon einige. Eine "eindeutige" ist dann ziemliche Auslegungssache. Ukrainische Panzer auf der Krim oder am Roten Platz?


> Das Ende des Krieges sollte man also definitiv versuchen zuerst am Verhandlungstisch zu führen, die Frage ist nur: Wie lange dauert dies und was passiert in der Zwischenzeit?

Jeder Krieg endet am Verhandlungstisch. Entweder weil einer bedingungslos kapituliert, auch dann muss ja eine Nachkriegsordnung verhandelt werden. Oder weil beide doch aufhören, mit dem Krieg führen.


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