Thema:
Re:Die Logik dahinter… flat
Autor: pacmanamcap
Datum:25.01.24 19:37
Antwort auf:Die Logik dahinter… von token

>Dieser Argumentation kann ich prinzipiell folgen, finde aber eine Gewerkschaft sollte so nicht argumentieren weil es nicht ihr Job ist solche Gedanken zu haben, die Personalentwicklung liegt beim Arbeitgeber.

Dann hast du aber einiges nicht mitgekriegt oder nicht verstanden.
Die gewerkschaft vertritt die Arbeitnehmer, sodass nicht jede:r Arbeitnehmer:in einzeln einen Arbeitsvertrag und das Gehalt sowie Sozialleistungen und Urlaub etc aushandeln muss.
Wie bei verdi, bei IG Metall, bei den Piloten, Zahnarzthelfer:innen und Abfallunternehmen.
Und es ist selbstverständlich oberste Pflicht der Gewerkschaft, diese Forderungen zu stellen. Die Gewerkschafter sind Arbeitnehmer:innen, die einen Prozentsatz ihrer Einkommen an die Gewerkschaft abführen, damit die sie vertritt.
Und die Gewerkschafter:innen formulieren selbstverständlich selbst die Forderungen, wie sie ihren Arbeitsplatz sehen. Dies wird in der Gewerkschaft abgestimmt und dann gefordert.

Ich habe dazu heute mittag mal was berechnet:
- es gibt etwa 20.000 Lokführer bei der DB
- das Durchschnittsgehalt beträgt 42.000€/Jahr
- mit Lohnnebenkosten, Fortbildungen, Steuern etc und Verwaltung meinetwegen 70.000€/pro Lokführer im Jahr
- Das wären 1,4 Milliarden Euro für alle Lokführer pro Jahr.
- Wenn die Deutsche Bahn den Forderungen der Gewerkschaft zustimmen würde, und meinetwegen alle 50% mehr Geld kriegen und weniger arbeiten, dann lägen wir bei 2,25 Milliarden Euro / Jahr. Also plus 0,7 Millarden.
- Und derzeit rechnet man der Bevölkerung vor, dass durch den GDL-Streik (der von den Gewerkschaftsmnitgliedern solidarisch durch Mehrheitsabstimmung beschlossen worden ist, nicht von Weselsky!) vor, dass der Streik 1 Milliarde Euro Bruttoinlandsprodukt kosten würde.
- Alles geld das die Lokführer als mehr Lohn oder Freizeitausgleich bekommen würden, würde ja nicht verbrennen oder auf die Astralebene wechseln, sondern wieder in die Wirtschaft gehen.

Für eine Milliarde Euro kann man nichtmal 40 ICE-Züge inkl Loks und Waggons kaufen.
Und die Wartung ist da auch noch nicht dabei. Wir reden bei der Verkehrsinfrastruktur von ganz anderen Größenordnungen.
Und ob die Deutsche Bahn 20 Milliarden Euro Schulden (bei wem?) oder 22 oder 24 hat, wen juckt es?


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