| Re:Danke! |  |
>Das "miese Stück", was den kauf von Zigaretten und Alkohol von Sozialleistungen einschränken möchte, hat als Kind/Jugendlicher 8 Jahre auf Sozialhilfeniveau gelebt und weiß, was es bedeutet. Außerdem ist es mal wieder typisch für das Forum, dass von Zigaretten und Alkohol gleich auf Schokolade, Markenklamotten etc. geschlossen wird und damit die Diskussion ins polemische absäuft. Mit keinem Wort habe ich dies gefordert. Aber sicherlich gibt es sachliche Gründe, wenn das eh schon knappe Budget durch Zigaretten und Alkohol (selbst in kleinen Mengen) überverhältnismäßig geschröpft wird. Sollen die Kinder doch schauen, wie sie Mittags was in den Magen bekommen.
Ich stimme dir vollkommen zu, dass so Aussagen wie "mieses Stück" völlig daneben sind und auch dein Ausgangsbeitrag klar gezeigt hat, worum es dir geht und das da auch ein Stück eigene Erfahrung/Betroffenheit im Vorschlag drinsteckt.
Ich glaube aber a) nicht, dass das funktionieren würde, da Alkohol und Zigaretten halt nicht nur Genuss-, sondern vor allem auch Suchtmittel sind und wir uns mit deinem Vorschlag ein Umgehungsproblem mit entsprechenden Kriminalitätsrisiken ranholen würden. Und b), so lange diese Stoffe eben für alle im freien Verkauf sind und als Genussmittel gelabelt werden finde ich es schon schräg, Menschen den Verkauf zu verwehren, nur weil sie arm sind.
Meiner Ansicht nach sprichst du dennoch ein wichtiges Problem an. Wenn arme Menschen ihre begrenzten Mittel für Alkohol und Tabak ausgeben, dann werden sie hierfür sicher häufig höhere Beträge ausgeben, als innerhalb des Bürgergelds dafür vorgesehen sind. Leidtragende werden dann die Kinder sein, wenn Mittel, die eigentlich für ihre Entwicklung ausgegeben werden sollten, in den Kauf von Alkohol und Tabak fließt.
Dem wird man jedoch aus den oben genannten Gründen mit besserer gesundheitlicher Vorsorge von armutsbetroffenen Menschen begegnen müssen, als über Verbote.