| Re:Realität entsteht durch Beobachtung |  |
>"Kein Teilchen ist real, bevor es real ist."
Was da passiert ist was anderes, und es ist hochgradig abgefuckt.
Ich versuche es mal mit einer Analogie, diese hat natürlich Unschärfen aber kann das „Abgefuckte“ vielleicht etwas vorbildlichen.
Nehmen wir dich, du bist in deinem Einzelbüro.
Dein Arbeitstag von 8 Stunden unterteilt sich in vier mögliche Aktivitäten. Du sitzt am PC und surfst im Forum, das füllt 80% deiner Zeit aus. Du stehst am Fenster und träumst vor dich hin, das macht 10% der Zeit aus. Du stehst an der Kaffeemaschine und zapfst dir einen. 8%. Du arbeitest, 2%.
Dein Kollege kennt dich, wenn er die Tür öffnet weiß er, in der Regel wirst Du gerade im Forum surfen. Wenn nicht stehst Du höchstwahrscheinlich am Fenster, manchmal auch an der Maschine und nur selten findet er dich arbeitend vor.
Dein Kollege steht vor dem Büro, er weiß nicht was du machst, aber er rechnet schon damit, wenn ich die Tür öffne surft der Kerl, er öffnet die Tür, Tada, du surfst.
Und jetzt das Problem. Dein gesunder Menschenverstand sagt dir, auch wenn ich diese Dinge mit Gewissen Wahrscheinlichkeiten mache, irgendwas davon mache ich ja. Der Kollege weiß es nicht, und kennt deshalb nur die Wahrscheinlichkeiten, und wenn er die Tür öffnet findet er es halt raus. Was ist daran abgefuckt?
Und genau das ist eben NICHT der Fall.
Sobald der Kollege die Tür wieder schließt surfst du eben nicht einfach weiter und machst später was anderes. Sobald er die Tür schließt wirst du zu zwanzig 20% transparent weil du nur mit 80% Wahrscheinlichkeit surfst, es tauchen Schemen von dir auf die am Fenster und der Kaffeemaschine stehen, ein dezentes Schleier ploppt auf und macht tatsächlich was konstruktives.
Es ist eben nicht so dass du was machst und der Kollege es einfach nicht weiß. Es ist so dass du alles davon machst, und auch nichts davon, die Existenz im Wahrscheinlichkeitsraum IST dein realer Zustand.
Und genau das ist so schräg, der Wahrscheinlichkeitszustand, und zwar ein echter und kein theoretischer, ist quasi dein Normalzustand, er wirkt sich auch darauf aus dass deine Interaktion mit der Umwelt plötzlich anderen Regeln folgt als wenn dich dein Kollege dabei anschaut.
Wenn dein Kollege die Tür öffnet ist eben nicht so, dass er herausfindet was du da tust, du das aber auch schon gemacht hast als die Tür geschlossen war. Als die Tür geschlossen war hast du das eben mit Wahrscheinlichkeiten gemacht, losgelöst davon ob dein Kollege überhaupt existiert.
Es ist nicht so dass dein Kollege sieht was Phase ist und einen Erkenntnisgewinn hat, sobald er die Tür öffnet bist DU es der plötzlich seinen Zustand ändert und sich irgendwo im Raum in zu 100% in einer der vier möglichen Tätigkeiten materialisiert.
Es geht nicht um relative Perspektiven sondern faktische Zustände.
Und die Intuition sagt da natürlich, da kann was nicht stimmen, irgendwas an dieser Darstellung ist krumm. Da muss irgendein Denkfehler sein, ein Zustand in einem Wahscheinlichkeitsraum wo irgendwas irgendwie fundamental da ist, aber irgendwie auch nicht, mehrere Orte gleichzeitig hat, aber keinen konkreten sondern halt mit Wahrscheinlichkeiten, und dass es hier nicht um einen Erkenntnishorizont geht sondern dass die tatsächliche Natur dieses Dings ist und diese Natur nicht nur in der echten Welt „existiert“ sondern dieses Verhalten in Experimenten nachgewiesen werden, ist halt kein No-Shit-Sherlock sondern nach den Regeln des gesunden Menschenverstands weird bis zum geht nicht mehr, und je tiefer man da gräbt was da passiert, umso bekloppter wird es.
Und das Ding ist eben auch, dieser Mikrokosmos ist ja kein Aquarium auf das wir aus dem Makrokosmos schauen, wo man sagen könnte, Jo, bekloppt, aber Wayne, hat ja nichts mit mir zu tun. Der Mikrokosmos bildet die Bausteine des Makrokosmos. Und wenn man dann im Kleinen sowas sieht wirft das natürlich auch für das Große eine Mengen Fragen auf, ganz speziell über unser allgemeines Realitätsverständnis.