Thema:
Re:Ein paar Punkte zur Diskussion: flat
Autor: Doc Ower
Datum:05.03.24 15:17
Antwort auf:Ein paar Punkte zur Diskussion: von BOBELE

>1. Die Angestellten der Bahn schulden den Fahrgästen nichts. Sie sind nicht bei den Fahrgästen angestellt und haben diesen gegenüber keine Leistungspflicht. Es ist darum falsch, dass sich der Zorn der Bahnkunden gegen die streikenden Mitarbeiter richtet.

Die Bahnkunden schulden den Bahnmitarbeitern aber auch keine Sympathie, wenn sie nicht arbeiten.

>
>2. Die Bahn schuldet dem Fahrgast die bezahlte Beföderungsleistung. Wenn Sie ihre Infrastruktur verkommen lässt und zur Gewinnmaximierung auf Wartung und Investition verzichtet, dann ist das ausschließlich Schuld des Unternehmens Bahn. Das gleiche gilt für Personalmangel oder Streiks, die Folge fehlender Attraktivität als Arbeitgeber sind. Die Wut der Bahnkunden sollte also immer dem Unternehmen Bahn gelten.


Mittlerweile sind wir in einer Situation der Maximalforderungen von beiden Seiten, wo beide Seiten keinen Schritt aufeinander zugehen. Da tu ich mich langsam schwer die Schuld nur beim einen oder anderen zu sehen.

>
>3. Dass ein Gewerkschaftsführer ein unsympathischer Sachse mit Pornoschnörres und Faible für Exhibitionisten-Trenchcoats in beige ist, sollte Diskussionsteilnehmer nicht derart triggern, dass sie die Schuld für durch das Ausüben des Streikrechts entstehende Probleme für Bahnkunden bei der Gewerkschaft suchen.


Wenn aber letztendlich das Streikrecht zur persönlichen Profilierung mit genutzt wird, kann man zumindest die persönliche Motivation des Gewerkschaftsführers hinterfragen

>
>4. Eine Gewerkschaft kommuniziert ihre Forderungen offen und klar. Ein Arbeitgeber fordert Informationssperren für Inhalte aus Verhandlungsrunden, stellt sich aber immer vor die Presse und fabuliert von weitrechenden Angeboten, in deren Folge Streiks völlig unverhältnismässig seien. Auf diese durchsichtige Masche sollte niemand reinfallen.


Zu Punkt 3: Da treffen sich auf beiden Seiten aber auch die maximalen Unsympathen. Der Bahn-Personalvorstand ist kein Stück besser.

>
>Ich wünschte mir allgemeine Zustimmung, das würde die Diskussion in deutlich sinnvollere Bahnen lenken. Aber ich fürchte, ich ernte Widerspruch. Wenn man persönlich betroffen ist von Streiks, dann verfängt das Gerede vom "Fahrgast in Geiselhaft" leider zu gut.


Ich bin nicht betroffen, und ich finde dass einfach beide Seiten superarschig agieren aktuell. Auch wenn ich aufgrund der ganzen Bahn-Vorstandsboni Sympathien für die tatsächlich beschäftigten hab. Die Verhandlungsparteien bekleckern sich beide nicht mit Ruhm.


< antworten >