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| Autor: | BOBELE | ||
| Datum: | 05.03.24 16:14 | ||
| Antwort auf: | Re:Ein paar Punkte zur Diskussion: von thestraightedge | ||
>>Konkrete Infos über Zugeständnisse der DB gibt es keine oder? >>Es wurde afaik nur durchgestochen, dass die GDL auf den 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich beharrt. >>Sollte das so sein ist natürlich auch die GDL und deren Chef zu kritisieren. Nur weil er ein AN-Vertreter ist, ist er noch lange keine heilige Kuh. > >Das ist ja der Kern der Kritik. "Verhandlungen" heisst hier wohl: ich setze mich 100% durch, alles bewegt sich auf mich zu oder eben gar nicht. > >Dass er sich nicht eine Unze bewegt hat wurde afaik nicht nur durchgestochen, sondern auch durch W. selbst bestätigt. Ne, ich glaub, das ist nicht das, was er sagt. Ausgangspunkt sind halt Arbeitsbedingungen, in denen Menschen Schichtdienst an sechs Tagen der Woche machen müssen. Und zwar keinen durchgängigen, also sechs Tage Frühschicht und dann mal sechs Tage Spätschicht, sondern immer wechselnd. Also das, was gesundheitlich auf Dauer maximal belastend ist. Und dazu noch dauernd Bereitschaften, um als Springer bei Ausfall eines Kollegen einzuspringen. Jetzt ist immer nur von der 35 Stunden Forderung bei vollem Lohnausgleich die Rede. Dabei ist das ungleich komplexer. Es wird eine 5 Tage Woche gefordert. Es wird ein Tarifvertrag für alle Berufsgruppen in der GDL gefordert. Es wird eine Gehaltserhöhung gefordert, die die Inflation ausgleicht. Und dann passiert in der Verhandlung folgendes: Die Bahn bietet eine 37 Stunden Woche an. Darüber könnte man verhandeln. Aber dann bietet die Bahn die 37 Stunden nur ohne Lohnausgleich an. An der Stelle würde man doch die Verhandlungen schon abbrechen. Das ist doch kein Angebot. Teilzeit kann ich immer machen, wenn ich das Geld nicht brauche. Und dann will die Bahn das alles noch unter die Voraussetzung stellen, dass das für den Arbeitgeber überhaupt umsetzbar ist... also das bei der bestehenden Personaldecke auch mit 37 Stunden alles noch rund läuft. Was soll das für ein Angebot sein? 37 Stunden mit zumindest teilweiser Kompesation und das sicher und auf jeden Fall wäre was gewesen, worüber man reden kann. DAS ist aber einfach NICHTS. Wenn die Bahn also nicht von ihrer Mauerhaltung abrückt, warum sollte die GDL das tun? Und das ist ja nicht alles: Die Bahn bietet weit weniger Gehaltserhöhung als gefordert. Könnte man drüber reden. Aber gleichzeitig will sie jetzt auch noch die Laufzeit des Tarifvertrags verlängern, so dass sich das wenige Geld noch über mehr Zeit streckt und noch weniger Inflationsausgleich bedeutet. Und auch auf eine 5 Tage Woche will man sich nicht einlassen. Es soll bei er 6 Tage Woche bleiben. Und überhaupt das alles nur für Lokführer, andere Berufsgruppen sollen nicht von dem Tarifvertrag profitieren. Wenn also die GDL jetzt sagt, dass sie keinen Deut von Ihrer Position abrückt, dann sagt sie das immer, weil die Bahn das auch nicht tut. Um aufeinander zuzugehen, müssen sich eben beide bewegen. Nicht einer steht und stachelt die Bevölkerung auf und der andere macht Zugeständnisse. btw: Die Bahn ist nicht das einzige Unternehmen im Schienenverkehr. Die GDL hat ganz geräuschlos und ohne Streiks mit über 20 anderen Unternehmen schon einen entsprechenden Tarifvertrag geschlossen. Da geht das offenbar, ohne dass man sich in Verhandlungen rücksichtslos verhält. Bewiesen hat das somit aber nur die GDL. Die Bahn macht nur Bambule mit der öffentlichen Meinung, die sie meisterhaft orchestriert. |
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