| Thema: |
|
||
| Autor: | token | ||
| Datum: | 16.04.24 08:41 | ||
| Antwort auf: | Mal ne sehr differenzierte Betrachtung von kellaabaa | ||
>Da sind sind ein paar valide Punkte bei, gute, fundierte Kritik ist nicht bloß akzeptabel, sondern wichtig. > Ich würde das schlicht und ergreifend als "Aufklärung" titulieren, und ja, die ist wichtig. Zum Video, natürlich eine Kurzgesagt-Copycat die nicht an das Vorbild heranreicht, aber grundsätzlich nicht blöde, also Infotainment, eher oberflächlich, aber inhaltlich auch nicht falsch. Wichtige angesprochene Punkte sind imo die durch Studien nachgewiesenen nachteiligen Entwicklung auf das Gehirn bei regelmäßigem Konsum bei Heranwachsenden. Und was mir hier fehlt, ist der Hinweis was das "Heranwachsender" bedeutet, nämlich nicht bis 18, auch nicht bis 21, sondern eher so bis zum Alter 27. Gerade im Hinblick auf "schau hin was dein Kind macht" wirklich wichtig zu wissen. Beim Thema Versackung in einer Betäubungsschleife finde ich es ebenso wichtig anzuerkennen, dass man es oftmals mit einem Henne-Ei-Problem zu tun hat das von mehreren Flanken angegriffen werden muss. Denn es ist mitnichten nicht so einfach dass du da die "Droge" als zwingend alleinigen Auslöser des Übels hast. In der Regel ist es so dass Drogen einen Fluchtpunkt offerieren. Ein Mensch kommt nicht klar, nimmt eine Droge, fühlt sich gut, und bleibt darauf mit exzessivem Konsum hängen, weil er auf sein Leben nicht klar kommt. Haut also vor seinem Leben ab. Bei sowas ist es nicht mit einem "Entzug" getan, denn das Verhaltensmuster wird von einem psychischen Problem ausgelöst, das schon vor dem Drogenkonsum da war, und mit einem Entzug nicht einfach weg ist. Ein Einsatzfeld das Potenziale aber auch Risiken mitbringt ist eine therapeutische Behandlung. Hier ist es schlicht und ergreifend so dass Cannabis eine Alternative zu anderen Medikamenten darstellen "kann", welche erheblich verträglicher für den menschlichen Körper ist. Klassisch ist da natürlich die Schmerztherapie wo in der westlichen Medizin überwiegend richtig heftiges Zeug zum Einsatz kommt. Entsprechend finde ich vor allem hier die Legalisierung sehr wichtig, damit solche Potenziale einerseits auch gehoben werden, und andererseits dass ein Patient nicht irgendeinen Schindluder mit einer Selbsttherapie betreibt weil er was gelesen hat, sondern dabei professionell begleitet und beraten wird, und auch mit seriösen Mitteln und angemessenen Dosierungen medikamentiert werden kann. Kommen wir an den Punkt den ich mal salopp als Freizeitausgleich titulieren würde. Hier sollte hoffentlich klar sein, egal welche Droge man bemüht, was man da betreibt. Man nimmt Substanzen zu sich die einen bewusstseinsverändernden Zustand herbeiführen indem sie grob gesagt Dinge in deinem Körper und Kopf durcheinander bringen und/oder irgendwas in deinem Körperhaushalt anschmeißen/ausschütten. Bis zu einem gewissen Grad machen das wohl die meisten Menschen, schon der Kaffee am Morgen wird gerne als Kickoff verwendet, und was an solcherlei Rumwerkeln am Körperhaushalt mit "Substanzen" kritisch ist, darüber braucht man hoffentlich nicht groß reden. Wenn es also um sowas wie Ausgleich geht, sollten Drogen wirklich das allerletzte sein woran man denken sollte. Ein gesunder nachhaltiger Ausgleich sollte anders hergestellt werden, der Trance-Zustand durch das Joggen scheint ja hier sehr populär, generell sportliche Aktivitäten, Hobbys, Freundschaften, Familie, Vereine, Meditationskurse, Ausflüge usw. Hat man sowas nicht, hat man so gut wie immer irgendwann auch wirklich ein Problem mit der inneren Balance das man ernst nehmen sollte, und läuft Gefahr an psychischen Problemen zu erkranken. Burnouts oder Depressionen sind nicht grundlos zu einer Art Volkskrankheit avanciert wo es hinsichtlich der Behandlung Wartelisten gibt. Sagt man hingegen, okay, ich weiß was ich tue, das ist eine bewusste Entscheidung, sind meines Erachtens die wichtigsten Eckpunkte: Form der Einnahme: Ich denke die Spritze können wir, obwohl das geht, hoffentlich ausklammern ;) Ansonsten geht halt klassisch über Lunge oder über Magen. Auch wenn für Nichtraucher Magen erstmal attraktiv scheint, bspw. Tee oder Kekse, wird es hier aus mehreren Gründen durchaus heikel. Zum einen weil es hier sehr schwierig ist mit der Dosierung. Jeder Mensch reagiert anders, das reicht an der einen Flanke zu absoluten Obelixen die quasi immun sind, und auf der anderen Seite im Extrem dass es zu Angstzuständen, gar Halluzinationen und, wenn auch selten, zur Psychose kommen kann. Wenn es um Bad Trips geht, hat das oft auch mit der Dosierung zu tun, und hier spielt die Problematik der Nahrungsaufnahme gleich mehrfach äußerst unglücklich rein. Wir haben ein sehr indirektes Feedback zwischen Einnahme und Effekt. Heißt, du kannst essen und essen und essen und es passiert nix, also wirklich lange etwas einnehmen ohne was zu merken, und plötzlich macht es richtig Peng. Sollte es unerwünscht Peng machen, hält dieser Effekt zudem auch deutlich länger an. Fehlen Erfahrungswerte wie man selbst auf sowas anspringt, macht es alles noch kritischer. Intuitiv sieht das natürlich deutlich zivilisierter aus wenn man sagt, ich trinke einen Tee, als wenn man sich was in die Lunge zieht, aber das täuscht, die Risikopotenziale dass bei dieser Form der Einnahme etwas uncooles passieren kann, sind erheblich höher. Denn über Lunge hat man ein erhebliches schnelleres Feedback wo man auch merkt dass was unerwünschtes passiert, wie eben auch eine kürzere Wirkungsdauer. Geht es um die Effekte selbst, hätte man auch ein weites Feld worauf zu achten ist, aber da das leicht als "Werbung" missverstanden werden kann, spare ich mir bei den hier kindischen Kulturkampfzonen besser Ausführungen dazu, um eine gewisse Teilnehmerschaft nicht unnötig zu provozieren. |
|||
| < antworten > | |||