Thema:
Re:Mal ne sehr differenzierte Betrachtung flat
Autor: kellaabaa
Datum:16.04.24 16:11
Antwort auf:Re:Mal ne sehr differenzierte Betrachtung von Killersepp

>>Form der Einnahme:
>>Ich denke die Spritze können wir, obwohl das geht, hoffentlich ausklammern ;)
>>Ansonsten geht halt klassisch über Lunge oder über Magen.
>>
>>Auch wenn für Nichtraucher Magen erstmal attraktiv scheint, bspw. Tee oder Kekse, wird es hier aus mehreren Gründen durchaus heikel.
>>Zum einen weil es hier sehr schwierig ist mit der Dosierung. Jeder Mensch reagiert anders, das reicht an der einen Flanke zu absoluten Obelixen die quasi immun sind, und auf der anderen Seite im Extrem dass es zu Angstzuständen, gar Halluzinationen und, wenn auch selten, zur Psychose kommen kann.
>>
>>Wenn es um Bad Trips geht, hat das oft auch mit der Dosierung zu tun, und hier spielt die Problematik der Nahrungsaufnahme gleich mehrfach äußerst unglücklich rein. Wir haben ein sehr indirektes Feedback zwischen Einnahme und Effekt. Heißt, du kannst essen und essen und essen und es passiert nix, also wirklich lange etwas einnehmen ohne was zu merken, und plötzlich macht es richtig Peng. Sollte es unerwünscht Peng machen, hält dieser Effekt zudem auch deutlich länger an. Fehlen Erfahrungswerte wie man selbst auf sowas anspringt, macht es alles noch kritischer.
>>
>>Intuitiv sieht das natürlich deutlich zivilisierter aus wenn man sagt, ich trinke einen Tee, als wenn man sich was in die Lunge zieht, aber das täuscht, die Risikopotenziale dass bei dieser Form der Einnahme etwas uncooles passieren kann, sind erheblich höher.
>>
>>Denn über Lunge hat man ein erhebliches schnelleres Feedback wo man auch merkt dass was unerwünschtes passiert, wie eben auch eine kürzere Wirkungsdauer.
>
>Hier muss ich ein bisschen widersprechen, gerade in diesem Punkt:
>
>>dass es zu Angstzuständen, gar Halluzinationen und, wenn auch selten, zur Psychose kommen kann.
>
>Das ist etwas, was ich schon vor ein paar Monaten hier mal angemerkt habe, und mich auch extrem am offiziellem Gutachten vor der Legalisierung gestört hat: Die Angstzustände und Hallus sind die Psychose. Hier wird nämlich eine "richtige" chronische Psychose/Schizophrenie mit der sog. Cannabisinduzierten psychotischen Episode in einen Topf geworfen. Erstere ist sehr selten, und immer noch umstritten - auch wenn es jetzt erste Hinweise gibt, dass ein starker Konsum in der Jugend (der ja, wie du schon richtig bemerkt hast, generell eher, uh, unideal ist) tatsächlich das Risiko, eine Psychose zu entwickeln, leicht erhöhen kann.
>Letztere hingegen kommt sehr häufig vor, und ist - abgesehen davon halt, dass es sich ein paar Stunden echt scheiße anfühlt, lol - komplett harmlos und reversibel. Es wurde ja irgendwo mal die Zahl von ~50.000 Leuten erwähnt, die jedes Jahr "wegen Cannabis" in Kanada in die Notaufnahme gehen - das sind, zu 99%, genau solche Fälle. "Anfänger", die vorher nicht oder nur sehr wenig konsumiert haben, und sich dann mit Edibles entweder überschätzen, oder sogar unabsichtlich was essen. Und die "Behandlung" dieser Fälle ist auch immer recht simpel: Hinlegen, viel Wasser trinken, und in ein paar Stunden ist es vorbei.
>Der Punkt ist: Der Cannabisrausch hat, teilweise, psychoseähnliche Effekte, die ja auch absolut gewünscht sind - und bei einer krassen "Überdosis" (der Begriff ist bei Cannabis eigentlich nicht angebracht, but you know what I mean) werden diese Effekte halt gerne mal unangenehm. Das geht von den allseits bekannten Paras, die wohl die meisten kennen, bis hin zu tatsächlichen Halluzinationen - aber das ist, wie gesagt, alles rein temporär und komplett reversibel.


Jupp, für die temporären negativen Erscheinungen das Wort Psychose zu verwenden, halte ich auch für etwas irreführend, "bad trip" passt da IMO besser, und den kann man ja eigentlich bei jeder Droge haben, die in irgendeiner Form psychaktiv ist. Das hatte ich sogar schon bei Koffein und Nikotin, auch wenn es da eher körperlich Symptome sind, in da man sich aber auch psychisch reinsteigern kann.


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