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| Autor: | publicmaw | ||
| Datum: | 27.05.24 15:53 | ||
| Antwort auf: | Re:Das "Nein" zu westlichen Waffen gegen Russland bröckelt von thestraightedge | ||
Nachtrag, tl;dr: Es ist imo verständlich, wenn die "Westliche Werteordnung" nicht überall den gleichen guten Ruf genießt ob der Tatsache, dass sie in der Vergangenheit von einem ihrer stärksten Vertreter sehr selektiv vertreten und angewendet wurde. - - - >>Das hat nicht direkt was mit Russland zu tun, aber "Fehltritte" ist schon ein ziemlicher Euphemismus. Man kann die USA ohne weiteres als Schurkenstaat bezeichnen > >Also der Begriff, der Iran, Nordkorea und Russland zugesprochen wird? >Da weiss ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Du solltest vielleicht mal die schwarz-weisse Brille abnehmen, denn es gibt durchaus 50 shades of grey. Ich setze die USA nicht mit Russland, Iran und Nordkorea gleich. Natürlich sind die Menschen dort freier und haben mehr Rechte als in diesen Ländern. Natürlich würde ich lieber in den USA leben, als dort. Meiner persönlichen Meinung nach haben die USA dennoch genügend Dreck am Stecken, um FÜR MICH als "Schurken" zu gelten, die jedoch nicht so fürchterlich die anderen genannten Staaten sind. Das sind keine "Fehltritte", das hat System (wie man an dem Problem mit Gerichten sehen kann, s.u.). >Und man darf auch übrigens die Entwicklung der USA in die Waagschale werfen. Die Ära Bush mit Guantanamo ist genauso vorbei wie die Ära Trump. Biden setzt sich z.B. stark für die Einhaltung des Völkerrechts im nahen Osten ein, und riskiert darüber das Zerwürfnis mit Israel. Das ist nur ein Beispiel. Guantanamo ist nicht vorbei, s.u.. Die Ära Trump ist erst dreieinhalb Jahre her, das ist kein langer Zeitraum. Und weißt Du, womit die Ära Biden angefangen hat? Mit dem überhasteten Abzug aus Afghanistan (ja, ich weiß, wer die angeordnet hat, aber das ist für das Ergebnis egal). >> der rücksichtslos für die eigenen Interessen kämpft und permanent Menschenrechte mit Füßen tritt. Das Ansehen im Westen ist u.a. dadurch in weiten Teilen der Welt nachhaltig beschädigt; man wirkt moralisch bei weitem nicht so integer, wie man es selbst gerne glauben würde. > >Klingt für mich wie stereotyper Antiamerikanismus. Wonach klingen diese Fakten für Dich? - Die USA erkennen weder den Internationalen Strafgerichtshof, noch den International Gerichtshof an (bzw. müssen sie sich bei letzterem freiwillig anklagen lassen) - Völkerrechtswidrige Invasion des Iraks - Völkerrechtswidrige Tötungen durch Drohnen auf fremdem Staatsgebiet - NSA-Abhörskandal von "Freunden" - Die USA verstießen und verstoßen immer noch gegen die Genfer Konventionen, denn es gibt immer noch Häftlinge in Guantanamo Bay, die so gut wie keine Rechte besitzen. Und das ist nur die jüngere Vergangenheit. Nur, weil der Präsident gewechselt hat, der seit kurzer Zeit eine Kurskorrektur fährt, verschwinden die Untaten der Vergangenheit nicht aus der Wahrnehmung der Menschen. Bedenke auch, dass vermutlich die Mehrheit der Opfer der US-Amerikanischen Außenpolitik aus dem globalen Süden stammen. Und deshalb bin ich sicher, dass "Der Westen" dort einfach einen anderen Stand hat, als man hierzulande gerne denkt. |
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