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Autor: | JPS | ||
Datum: | 27.05.24 16:39 | ||
Antwort auf: | Re:Sammelantwort von hoover2701 | ||
>Was haben denn unsere ach so stark erhofften Leopard-Lieferungen und das schwere Gerät anderer Alliierter bewirkt? Dass die Ukraine eine schnelle Einnahme des ganzen Landes erfolgreich verhindert hat und Russland bei seinem Angriffskrieg weiterhin erhebliche Verluste erleidet, die langfristig auch für Putin/Russland nicht zu stemmen sind. Wenn die Ukraine nicht einbricht (und das hängt eben wesentlich auch von weiteren Waffenlieferungen und deren Einsatz ab) wird Russland langfristig kleinbeigeben müssen, wie andere Großmächte (inkl. der USA) in der Vergangenheit auch schon, da die aktuelle Situation auch für Russland wirtschaftlich und innenpolitisch nicht dauerhaft erträglich ist. >Die Gegenoffensive der Ukraine ist verpufft und das Gleiche wird mit dem Beschuss durch westliche Waffen auf Russlands Gebiete passieren. Das juckt den Irren nicht! Natürlich juckt es ihn. Sonst würde er nicht die Lieferanten der Waffen bedrohen. Was man dem Westen vorwerfen kann ist, dass dieser seine eigene Wirtschaft, Sicherheit und sogar Wahlkampfinteressen über Menschenleben in der Ukraine stellt. Denn das ist ja der einzige Grund für die zögerlichen Waffenlieferungen und Einschränkungen bei der Nutzung. Man gibt immer nur so viel frei, dass sich Russland an der Ukraine aufreiben kann, ohne sich so stark bedroht zu fühlen, dass es zu einer weiteren Eskalation kommt. Gleichzeitig schont man die eigene Wirtschaft, da man eben nicht die Rüstungsindustrie massiv hochfahren muss und die wirtschaftlichen Auswirkungen abdämpft. Gerade wenn man also gegen eine Steigerung der Waffenlieferungen und für Einschränkungen bei der Nutzung ist, verhält man sich so, wie Du das der US-Politik der letzten 100 Jahre vorwirfst - ein Ausnutzen der eigenen Stärke, um die eigenen Interessen auch unter Einsatz von Menschenleben in anderen Ländern zu wahren. Mit einer diplomatische Lösung fordert man die Großmächte Russland und China dazu auf, sich künftig auch verstärkt in einer Form zu verhalten, die Du an der US-Politik der letzten 100 Jahre kritisiert hast - nämlich die militärische Stärke zur Wahrung der eigenen Interessen zu nutzen. Das ist extrem kurzsichtig, da man damit noch nicht einmal die eigenen langfristigen Interessen wahrt, sondern für einen kurzfristigen Vorteil diese Diktaturen langfristig stärkt. Am Ende hast Du dann statt einem zumindest halbwegs demokratischen Land plötzlich drei Länder (zwei davon Diktaturen), die ihre Weltpolitik auf militärische Stärke aufbauen und dabei auch nicht vor regelmäßigem Einsatz des Militärs zurückschrecken, da sie im Zweifel mit einem blauen Auge davonkommen und dabei sogar noch zum Teil ihren Willen durchgedrückt bekommen. |
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