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| Autor: | KO | ||
| Datum: | 28.05.24 00:05 | ||
| Antwort auf: | Re:Das "Nein" zu westlichen Waffen gegen Russland bröckelt von hoover2701 | ||
>aber es ist für mich dennoch eindimensional, von Verteidigern freiheitlich-demokratischer Grundwerte zu sprechen, wenn wir die letzten 70 Jahre Revue passieren lassen und mal überlegen, wo "wir" aus Sicht eines Großteils der Welt überall "unsere Werte verteidigt" haben. In Vietnam, im Irak, in Afghanistan etc. Vietnam ist 50 Jahre her, man muß nicht jede alte Kamelle wo eine andere Regierung an der Macht war aus dem Keller holen. Sonst wären Biden auch an dem was Trump gemacht hat Schuld :) Ich gestehe der USA trotzdem zu das sie auch mit dem Vietnam Krieg nichts Böses im Sinne hatte, es ging darum die Ausbreitung des Kommunismus, also Diktaturen, zu verhindern. Der Krieg ist irgendwann eben außer Kontrolle geraten, geplant war das so ja nicht. Aber(!), wichtiger Punkt, man hat irgendwann eingesehen das man nicht gewinnt und den Krieg als Verloren akzeptiert. Das wäre etwas Putin das aus dem Vietnam Krieg von der USA lernen könnte. Einsehen ab wann ein Krieg verloren ist und nicht mehr wirklich gewonnen werden kann. Beim ersten Irak Krieg ist es einfacher. Saddam Hussein hat Kuwait überfallen die ein wichtiger Erdöl Lieferant für die USA und Europa waren. Wan wollte einem Diktator wie Saddam Hussein nicht soviel Macht überlassen. Also der war ohne jede Frage so gerechtfertigt. Beim zweiten Irak Krieg kann man eher diskutieren. Bush Junior wollte halt den Irak entgültig von seinem Diktator befreien. Die irakische Bevölkerung hatten die USA jedenfalls damit hinter sich denn die waren mehrheitlich auch keine Fans von Hussein. Es weiß im übrigen auch keiner ob es besser gewesen wäre wenn man Saddam Hussein, der nunmal ein kriegstreibender Diktator war, hätte machen lassen. War ja auch nicht so schlau Hitler so lange "machen" zu lassen. Diese umgekehrte Frage muß auch gestellt werden. Die Fehler wurde sowieso eher nach dem Krieg gemacht. Man hat den Schiiten die Macht überlassen hat während die Sunniten leer ausgegangen sind. Diese waren entsprechend angepisst und daraus ist dann im Endeffekt der IS entstanden. Mit mehr diplomatischen Geschick hätte man es evtl. so hinbekommen können das eine zumindest friedliche Nachfolge Regierung entsteht. Wobei man hier im übrigen auch noch 9/11 mit einrechnen muß das 2 Jahre vorher passiert ist und das die USA zu einem anderen Land gemacht hat das allgemein weit mehr in Panik war vor islamischen Terrorismus. Wie gesagt, es im Nachhinein besser zu wissen ist immer allzu einfach. Im Nachhinein bin ich sicher man hätte Russland, wenn man deutlicher gedroht hätte, davon abhalten können die Ukraine überhaupt anzugreifen. Aber weder Vietnam, noch Irak oder Afghanistan Krieg waren so niederträchtig wie der nunmal ungerechtfertigte Angriffs Krieg Russlands gegen die Ukraine wo klar ist es geht Putin nur darum sein Reich zu vergrößern und die Ukraine von der Landkarte zu tilgen. Beim 2 Tschetschenien Krieg hat Putin's Geheimdienst sehr wahrscheinlich russische Wohnhäuser in die Luft gesprengt und in Kauf genommen das hunderte Russen gestorben sind damit man das tschetschenischen Terroristen in die Schuhe schieben kann und einen Kriegsgrund hat. Spielt aber soweso für jetzt so keine Rolle mehr. Selbst wenn man eine Schuld der USA am Vietnam Krieg und Bush Juniors Irak Krieg sieht heißt das ja nicht das die Russland deswegen jetzt auch mal "ran" darf. Wenn jemand 2 Straßen weiter ein Verbrechen begeht heißt das ja auch nicht das ich das deswegen machen darf oder soll. >Hier geht es null um freiheitlich-demokratische Werte, sondern rein um neokonservative interessengeleitete Politik bzw. Kriege. >So wie Du unsere freiheitlich-demokratische Ordnung wahrnimmst, nimmt das eben ein Großteil der Welt nicht wahr und m.E. ist dies auch nicht verwunderlich. Das scheint nur so wenn man zu sehr nach den Kommentaren auf X, Focus, Telopolis oder sonstwie Internet Foren geht wo oft eine radikale minderheit für 90% der Inhalte verantwortlich sind, weil der Rest der Gemässigten keine Lust hat mit denen lange zu diskutieren. Wenns danach gehen würde müßte die AFD schon bei mindestens 80% sein. >Im Falle des Einsatzes von westlichen Waffen auf russischem Boden habe ich nicht wirklich eine Meinung. >Ich glaube nur, dass dies nichts an Putins langem Atem ändern wird und im schlimmsten Fall zerbombt irgend so ein Taurus-Dings eine Schule mit 200 Kindern. Wenn man das so sieht darf Russland machen was es will. Es darf niemals angegriffen werden weil könnte ja Zivilisten treffen. Man muß logischerweise unbedingt zusehen solche zivilen Opfer zu vermeiden, ganz besonders auch Schulen mit Kindern, keine Frage. Aber ich bin zuversichtlich das der Westen mit genug Aufklärung weiß was die militärische Ziele sind. >Ich bin für ein schnellstmögliches Ende des Krieges, aber dies wird nicht mit westlichen Raketen funktionieren, die in Russland einschlagen, sondern kann meiner Meinung nach nur über diplomatische Bemühungen erreicht werden, an deren Ende schmerzhafte Kompromisse stehen werden, damit das sinnlose Töten auf beiden Seiten ein Ende findet. Putin hat oft genug signalisiert das er nur eine komplett russisch kontrollierte Ukraine akzeptiert, das war auch das was bei den Verhandlungen mit der Türkei 2022 schon gefordert wurde. Wenn die Ukrainer das akzeptieren, also die komplette Selbstaufgabe können sie auch einfach kapitulieren, da muss auch nicht mehr verhandelt werden. |
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