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Re:Jannik Sinner jetzt Nummer 1 der Welt flat
Autor: michelangelo99
Datum:05.06.24 08:20
Antwort auf:Jannik Sinner jetzt Nummer 1 der Welt von Derrick

>Auch interessant wird sein ob Spieler wie Zverev oder Tsitsipas jemals einen Grand Slam gewinnen werden. Da hat man auch irgendwie das Gefühl dass das Potenzial nie ausgeschöpft wurde bzw. da schon mal hätte mehr kommen müssen und sie eben auch keine Jungstars mehr sind und die Zeit nicht gerade auf ihrer Seite steht.

Das Potential, jederzeit jeden Spieler auf der Welt schlagen zu können, haben sie beide. An schlechten Tagen geht’s bei beiden aber auch gegen No-Names gerne mal in die Hose. Da ist eigentlich immer alles drin, was es ja aber per se nicht uninteressant macht :)

> Ich würde mir so wünschen dass da mal wieder jemand wie Becker im deutschen Tennis auftaucht. Ein junger Spieler der mit seinem Spiel und seiner Art die Zuschauer für sich gewinnen kann. Jemand der charismatisch ist und auch toll spielt. Hätte nichts gegen einen neuen Tennisboom.

Ich bin damals 1985 am Tag nach Becker’s erstem Wimbledon-Sieg mit dem Tennis angefangen. Hatte vorher nie was von Tennis mitbekommen und dann das Finale verfolgt. Das war wirklich krass, was der (und Steffi) damals für einen Boom ausgelöst hat. Hat meine sportliche Jugend auf jeden Fall sehr geprägt, wir waren jeden Tag auf dem Platz. Ich habe auch kaum ein Spiel ausgelassen, das damals im Fernsehen kam. Und das waren ja ne Menge.

>Leider fehlt mir nämlich auch das bei Sinner: Das Charisma. Er spielt wahnsinnig tolles Tennis aber seine Strahlkraft ist dann doch eher nur so beige. Er ist sehr roboterhaft auf dem Platz.

So isses. Spielt phänomenal, wirkt dann aber mit seiner ewigen Faust nach jedem Punktgewinn immer sehr verbissen und kühl.

>Deswegen schau ich mittlerweile auch lieber Matches von Leuten die Bublik, Monfils oder Moutet. Die "Rebellen" wenn man so will. Das erinnert mich an Zeiten wie Agassi damals der eben sehr unkonventionell auftrat aber genau deswegen so gut ankam. Die polarisieren natürlich aber wenn die nicht wären, wäre der Sport für Zuschauer sehr viel langweiliger. Im Endeffekt hätte ich gerne mal wieder so einen Spieler der dann auch noch so gut ist und ganz oben mitspielt.

Genau das. Generell fand ich damals die reinen Angriffs- und Serve’n Volley-Spieler super interessant. Leute wie Becker, Leconte, Stich, Ivanisevic, Edberg. War auch genau mein Stil, immer hohes Risiko, ab nach vorne, friss oder stirb. Wenn die dann auf Gegensätze wie Agassi oder Grundlinienwühler wie Chang trafen, kam da immer was Interessantes bei raus. Heute prügeln die sich einfach ewig die Bälle todsicher von der Grundlinie hin und her, beidhändige Rückhand überall. Da fällt die Lücke, die Federer hinterlassen hat, immer mehr auf.


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