Thema:
Re:"Friedensverhandlungen" Ende Februar bis April 2022: flat
Autor: Treasurehunter
Datum:23.06.24 09:03
Antwort auf:Re:"Friedensverhandlungen" Ende Februar bis April 2022: von KO

>Der Wikipedia Artikel erklärt die Gesamt Problematik ganz gut.
>
>[https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Sprache_in_der_Ukraine]
>

Der relevante Teil des Artikels gibt nur einen kleinen Teil des von mir verlinkten englischsprachigen Artikels wieder.


>Also 2012 gab es, wie du schon erwähnt hast, eine bevölkerungsweite Umfrage was die Amtssprache werden soll. Die Mehrheit war aber für ukrainisch, also wurde das zur Amtssprache erklärt.
Im von dir verlinkten Artikel wird keine „bevölkerungsweite Umfrage was die Amtssprache werden soll“ von 2012 erwähnt.  Auch ich habe das nicht behauptet.

>War also demokratisch und legitim. Das muß man halt so akzeptieren, so wie AFD Wähler hierzulande auch die Ampel akzeptieren müssen. In einer Demokratie kann man es eh nie allen recht machen. Der Brexit wurde ja auch nur mit knapper Mehrheit beschlossen.
>

Das stimmt nicht da:
a)eine Umfrage keine demokratische Legitimation darstellt
b)die von dir erwähnte Umfrage in deiner Quelle nicht erwähnt wird
c)es explizity nicht nur um die Amtssprache ging
d)die Rechte von Minderheiten unter anderem genau deshalb existieren, um diese Gruppen vor der Benachteiligung durch Mehrheitsentscheidungen zu schützen.

Da du schon das IMO unpassende Beispiel von AFD und Ampel bringst:

[https://de.wikipedia.org/wiki/Minderheitenwahlrecht]
Entsprechende Minderheiten in Deutschland haben auch politische Rechte/Repräsentation, die eben nicht an die normalen Mehrheitsregelungen gebunden sind.

>Hier eine Übersicht. Im Osten wird viel russisch gesprochen, im Westen eher wenig.
>
>[https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Official_Russian_language_support_in_Ukraine.PNG]
>


Ja, das ist ja der Aufhänger des Ganzen und die Restriktionen gelten eben explizit auch in den Gebieten wo der Support für die second state language  bei über 80% liegt.
Wie ich bereits mehrfach geschrieben habe geht es eben nicht nur um die „second state language “ sondern um die Sprachrechte der russischen Minderheit.

>Baachtenswert ist der Schlusssatz bei Wikipedia.
>
>Nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine bemühten sich Ukrainer russischer Muttersprache oft erstmals ernsthaft, Ukrainisch zu lernen, dies als Symbol einer freien Ukraine.[46[47][48] ]
>

Beachte bitte die Quellen: Hier wurden einfach aus Einzelinterviews Artikel gestrickt. Auch wird erwähnt, dass Russisch weiterhin verwendet wird und Teile der Bevölkerung nicht in der Lage seien in einer anderen Sprache zu kommunizieren.
>Schätze mal russisch als Sprache wird inzwischen nicht mehr so beliebt sein wie 2012 ...
>

Das stimmt wohl, da viel der relevanten Gebiete nicht mehr unter ukrainischer Kontrolle stehen es auch Fluchtbewegungen gab. Dazu kommt natürlich eine verstärkte Ablehnung der Teile der ukrainischen Bevölkerung die gegen Russland sind.
>Was am Ende als Erkenntnis bleibt. Putin hat mit dem Krieg bisher nur das Gegenteil von dem erreicht was er vermutlich wollte, oder es läuft genauso so wie er es wollte. Vielleicht hat er auch einfach nur Spaß am "Krieg spielen", weils ihm langweilig wurde in seinem Elfenbeinturm.
Naja in den Gebieten die jetzt unter russischer Kontrolle stehen sind wurden die Sprachrechte wieder hergestellt. Dieses erklärte Teilziel wurde also erreicht. Spekulationen über etwaige Elfenbeintürme und Krieg aus Langweile sprengen IMO den Inhalt dieses Astes und können wohl auch nicht aus dem Inhalt abgeleitet werden.


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