Thema:
Re:Und wie läufts? flat
Autor: tak
Datum:27.06.24 10:51
Antwort auf:Und wie läufts? nt von futzi

Ich bin nun die dritte Woche unterwegs, morgen werde ich genau zwei Wochen alleinreisend sein.

Hier meine ungefähre Route, laut App werden heute > 3500 Zugkilometer geschafft sein :)
[https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1vVw27-T0skLbAd_UlnzNASk0gkcESnw&ll=58.5738207395955%2C14.035534094473267&z=6]

Bereits nach wenigen Tagen war ich vollständig im Reisemodus und komme auch (noch) erschreckend gut damit zurecht, wohl da ich halt recht eigenbrötlerisch bin :)

Drei Monate sind aber wirklich vollkommen übertrieben, zwei hätten vollkommen gereicht, eventuell sogar nur einer.

Interrail funktioniert auch besser als erwartet - es sind doch mehr Züge ohne Extraarbeit (sprich Reservierungen) erhalten, als ich befürchtete. Auch sind skandinavische Länder eine gute Wahl für Interrail - eine Reise mit einem IC-Äquivalent kostet schnell 100 €, ich zahle halt nur 5 €. Und Skandinavien ist im Sommer sowieso cool - in der Regel nicht zu warm (naja gestern war in Stockholm wärmer als in Mailand..). Ich genieße auch, dass es ewig hell bleibt.
Und wenn alles klappt, wartet sogar Polartag auf mich :)

Mein Plan auf Sicht zu fahren hat bis jetzt auch geklappt - ich buche die Verbindungen und Unterkünfte bis jetzt nur wenige Tagen voraus.
Das wird sich aber vermutlich auch irgendwann rächen, beliebte Verbindungen/Städte können 3-5 Tage im Voraus auch gerne ausgebucht sein...
Aktuell kämpfe ich mit einem Nachtzuganbieter in Schweden - nach Anbieterwechsel kann man nicht mehr so easy den Platz im Liegewagen online buchen und durch die Hotline komme ich nicht durch. Im Zweifelsfall muss ich zu meinem Polarkreis-Ziel halt 2-3 Mal umsteigen, das dauert dann halt ewig. Was soll's.

Mit den Hostels klappt es auch ganz gut, wenn es natürlich ungewohnt ist.
Inzwischen komme ich auch mit anderen Reisenden halbwegs ins Gespräch, so war ich in Kopenhagen mit einem jungen Russen-Amerikaner bei einer Sommerwendefeier.

Mal schauen ob der gestrigen Hosteltnachbar noch getoppt wird - der war bis jetzt eine absolute Ausnahme. Sonst wechselt man paar Worte und ignoriert einander, aber nicht gestern...

Der Typ kam schon total besoffen an, erzählte seine ganze Lebensgeschichte - wohnte jahrelang in Karibik, lernte da auch seine Frau kennen, hat aber einen Nazihintergrund und aktuell hin und her gerissen zwischen den Problemen mit der Migration usw. in Schweden und dem Rassismus auf der anderen Seite.

Irgendwann hat er mit meinem 200-Kronen Schein eine Line gezogen... O_o Und dann quatschen wir die halbe Nacht über Wikinger usw. durch.
Trotzdem ein super Typ mit großen privaten Problemen, coole Erfahrung und trotzdem bin ich froh, dass es heute weitergeht :)


< antworten >