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Re:EDIT - Steueroptimierung durch Splitten in... flat
Autor: JPS
Datum:17.07.24 13:14
Antwort auf:EDIT - Steueroptimierung durch Splitten in... von chifan

>EDIT: Bei den letzten 100 Stück ist natürlich die Steuerbelastung geringer als bei den ersten 100 Stück, da das Delta zwischen Kauf- und Verkaufspreis niedriger ist. Dir würde dann auf Grund der geringeren Steuerzahlung im Jetzt mehr Geld zur Verfügung stehen.

Genau - bzw. müsste ich für die gleiche Netto-Summe, durch den geringen Gewinn und die geringere Steuer weniger Anteile rausziehen, wenn ich durch das Splitten gezielt jüngere Anteile rausziehen kann.

Somit können die Zinseszinsen der älteren Anteile, mit ihrem höherem Gewinn noch länger für mich arbeiten. Wenn man von einem Aufbrauchen des Gesamtvolumens über bis zu 30 Jahre ausgeht, evtl. deutlich länger.

>In der Gesamtschau würde das aber nicht so viel ändern, weil du ja irgendwann einmal alles rausgezogen haben willst und du nicht drumherum kommen würdest, auch die ersten 100 Stück irgendwann einmal zu versteuern.

Der prozentuale Unterschied bewegt sich zwar im eher kleinen Bereich, kann aber je nach Gesamtvolumen und bei einer sehr langfristigen Entnahme über mehre Jahrzehnte durchaus einen fünftstelligen Unterschied machen.

Wobei natürlich die Frage ist, wann man evtl. zur Sicherheit das Geld komplett rauszieht und es in weniger riskante Anlageform umwandelt. Je nach politischer Entwicklung und ob der Aktienmarkt gerade wieder in einer Aufschwung-Phase und eher auf Höchstwerten steht, will man ja evtl. irgendwann nicht mehr pokern, sondern hat ohne Kinder (und somit mit einem kompletten Aufbrauchen) mehr davon wenn man das Geld ohne Rendite und dafür zuverlässig im Zugriff hat.

Mit Kindern oder deutlich jüngerer Frau/Freundin - wenn man also etwas hinterlassen will - ist es aber auf jeden Fall sinnvoll die ältesten Anteile so lange wie möglich drin zu lassen.

>Aber den Vorteil dahinter regelmäßig die ETFs zu verkaufen und wieder zu kaufen sehe ich, das Ausnutzen von  Freibeträgen mal ausgenommen, irgendwie nicht.

Das war auch nur auf den Freibetrag bezogen - dass man dafür nicht zwingen Aktien mit Ausschüttung braucht, sondern das auch 1x pro Jahr "manuell" triggern kann, wenn man den Freibetrag nicht verschenken will.

>Auf Grund der noch dazu kommenden Transaktionskosten, sehe ich da jetzt keinen Vorteil drin.

Die Transaktionskosten sollten deutlich unter dem Vorteil des 1000 Euro Freibetrags liegen. Vielleicht wird der Freibetrag ja auch noch angehoben in den nächsten Jahren/Jahrzehnten. Praktischer ist natürlich, wenn man irgendeine andere Anlage laufen hat, die den Freibetrag nutzt, so dass man sich dieses manuelle Verkaufen/Kaufen sparen kann.


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