| Thema: |
|
||
| Autor: | Kilian | ||
| Datum: | 24.07.24 14:28 | ||
| Antwort auf: | Re:Ist das hier eigentlich echt? von Rocco | ||
>Ich würde schon gerne mal wissen, was genau schief gelaufen ist. Er hat ja wirklich (unternehmenstechnisch) Großartiges geleistet - wie verfällt man in diesen right-wing Sumpf? Da muss es doch einen oder mehrere Ereignisse geben. Musk ist ja nur ein prominentes Beispiel dafür, was leider millionenfach passiert, nämlich die zunehmende Radikalisierung "down the rabbit hole" in die eine (rechte) oder andere (linke - ja, auch die gibt es natürlich) Richtung und in Konsequenz die immer stärkere Polarisierung unserer Gesellschaft. Reich, ambitioniert und in manchen Bereichen sogar visionär zu sein, schützt offensichtlich nicht davor, sich durch ständige, lebhafte Diskussionen (die er ja suchtet, vor allem auf Twitter) und durch das regelmäßige Vorhalten tendenziöser Botschaften (auf was er eben am besten anspringt; gesteuert durch die Algorithmen der Sozialen Medien, bei ihm eben auch vor allem Twitter) in seinen Werten und Überzeugungen langsam aber sicher zu radikalisieren. Wenig hilfreich ist es natürlich auch, wenn man durch ebenjene lebhaften Diskussionen auch noch in bestimmte Ecken gedrängt wird, sodass du früher oder später das Gefühl bekommst, nur noch hier einen sicheren Unterschlupf finden zu können. Die verlorengegangene Diskussionskultur wird nicht umsonst immer wieder angemahnt. Zurück zu Musk: Ich finde, man hat dieses Abgleiten bei ihm sehr gut beobachten können, und ich bin mir sicher, dass sein Beispiel schon längst Arbeitsmaterial für die Wissenschaft ist. Das ist geradezu lehrbuchmäßig abgelaufen. Warum solche Muster zwar sehr gut erkennbar sind, aber niemand in der Politik es für nötig hält, dem Einhalt zu gebieten, ist die große Frage. Ich hoffe, dass zumindest für Kinder und Jugendliche in absehbarer Zeit ein Schutz kommt. Wir kennen das aber auch aus dem Forum. Denk bspw. mal an Schleuder: Der kam immer schlechter mit seinen Witzen an, hat mehr und mehr Gegenwind auch auf Twitter bekommen, fühlte sich - vielleicht auch von bisherigen Kunden - gecancelt und hat sich dann irgendwann bei denjenigen verkrochen, die ihm noch das Gefühl gegeben haben, auf der richtigen Seite zu sein. Hätte man ihm fünf Jahre vorher gesagt, dass er irgendwann mal Reichelt-Fanboy sein wird, hätte er sich vermutlich lieber vom Heilg-Geist-Spital in die Pegnitz gestürzt als dieses arme Schicksal erleiden zu müssen. |
|||
| < antworten > | |||