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Re:Artikel zum Vorstoss der Ukraine östlich der Dnipro flat
Autor: harukathor
Datum:28.07.24 17:54
Antwort auf:Re:Artikel zum Vorstoss der Ukraine östlich der Dnipro von Super Sonic

>Russland bekommt wahrscheinlich genug Waffen bei um zumindest einen Stellungskrieg ohne offensiv Aktionen noch ewigkeiten zu führen. Dazu schießt man immer wieder mit Drohnen und Raketen auf die Zivilbevölkerung der Ukraine. Aktuell sieht es für die Ukraine einfach nicht gut aus.

Ich sehe für Russland aber nicht unbedingt den entscheidenden Vorteil, der die Wende bringen kann. Die visuell bestätigten Verlustraten sind einfach viel zu hoch, um irgendwie ausgeglichen zu werden. Und ein jahrelanger Stellungskrieg ist vermutlich das letzte, was Russland will, da sich damit die Probleme des Landes nur weiter ohne Lösung stapeln.

Die ukrainische Drohnenflotte scheint zudem immer effektiver und weitreichender zu werden, was auch Raffinerien, Öldepots und Flugplätze in Russland angeht. Diese Woche allein hat es neben unzähligen Panzern und ähnlichem wieder mindestens eine Raffinerie, ein Öldepot (gerade eben vermeldet) sowie einen Militärflugplatz (in der Nähe von Finnland) erwischt. Das sind enorme ökonomische Schäden, die da zu einem vergleichsweise kleinen Preis angerichtet werden. Zudem wird wertvolle Flugabwehr gebunden: Unter anderem wurden jetzt sieben solche Systeme rund um Putins Anwesen installiert.

Gleichzeitig nehmen – wie angesichts der Einsatzdichte und der Ersatzteilesituation zu erwarten war – die Unfälle mit Helikoptern und Flugzeugen auf russischer Seite deutlich zu. Unter anderem ist eine Maschine heruntergekommen, mit der vor ein paar Monaten noch Putin geflogen ist.

Und auch wenn die Ukraine definitiv unter Druck ist, betrachtet auch die russische Seite die Lage nicht unbedingt als rosig, wenn man ein paar der dortigen Kriegsblogger liest und die Aussagen von einem Mitglied der Duma betrachtet, der die Schwarzmeerflotte für vernichtet erklärt und meint, dass Russland den Krieg mit konventionellen Mitteln nicht mehr gewinnen könne, da die Gegenseite (wie immer wird hier natürlich gegen die ganze NATO gekämpft) zehnmal stärker sei.

>Russland ist der Wiederaufbau doch komplett egal. Wohnen die Leute halt im Dreck, ist nicht viel anders als auch in viele  jetzigen Teilen Russland.
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Das können die sich in den meisten Regionen leisten, weil sie einfach abgelegen genug sind, um Moskau und St. Petersburg nicht zu kratzen. In den besetzten Gebieten muss (!) es der Bevölkerung nach einem Kriegsende aber zwangsläufig deutlich besser gehen, da sonst die Sympathie für die Ukraine deutlich nach oben schnellen dürfte, mit den entsprechenden negativen Konsequenzen.

Es hat schon seinen Grund, warum Russland nach der damaligen Annexion mehrere Milliarden in die Krim gepumpt hat. Die bleibt trotzdem ein immenses Verlustgeschäft – und dies nun umso mehr.


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