| Sehe ich anders |  |
Meiner Meinung nach ist es komplett irrelevant ob der CEO eines Konzerns Hannibal Lecter oder Mutter Theresa ist. Konzerne sind Maschinen mit einem Regelwerk.
Im Fall Tesla wird ein Elon Musk ersetzt wenn die Zahlen nicht stimmen, auch wenn er sich einen Regenbogen auf die Stirn tätowiert, und bleibt in dieser Rolle wenn er öffentlich Hundewelpen quält, solange die Zahlen stimmen.
So funktionieren Konzerne.
Den Glauben daran, dass persönliches Konsumverhalten genau auf diesen Rahmen signifikant Einfluss nehmen kann, halte ich für eine schöne Illusion, die in erster Linie den Konzernen in die Karten spielt. Denn solange die Menschen glauben dass sie es sind die letzten Endes am Steuer sitzen und sich selbst in der Schuld sehen und daran glauben einen Hebel von Relevanz zu haben, stellen sie nicht die richtigen Fragen und fordern auch nicht die richtigen Maßnahmen.
Nehmen wir bspw. Musk als Beispiel. Genau diese Gestaltungshoheit über X trotz aller wirtschaftlicher Defizite ist genau das Motiv dafür warum X im freien Markt so organisiert ist, als dass die eigentlich für Konzerne geltenden Regeln ausgehebelt sind und er damit umgehen kann wie mit einem persönlichen Spielzeug.
Weil bei der wirtschaftlichen Performance wäre er nach den Regels schon längst ersetzt worden. Und imo ist dass er dazu in der Lage ist das Ding überhaupt so aufzuziehen, Teil des tatsächlichen Problems. Kein Mensch sollte so viel Geld und so viel Macht haben. Genau wegen sowas!
Was mit Tesla passiert oder nicht passiert, ist für die Machtposition von Musk mittlerweile komplett irrelevant. Die bleibt. Das Kind liegt längst im Brunnen.
Dass sowas wie es heutzutage normal ist und auch nicht mehr hinterfragt wird, war nicht immer so. Ein Bewusstsein dafür dass man sowas nicht zulassen darf, hat durchaus vorgeherrscht, und die damit verbundenen Regularien sind über die Jahrzehnte derart ausgehöhlt worden, dass wir heute Megakonzerne mit Hebelwirkungen von Staaten haben, und Einzelpersonen mit komplett absurden Reichtümern die ihnen Hebel geben die es gar nicht geben dürfte.
Wir sorgen uns vor AI und übersehen hierbei dass es schon längst eine Maschine gibt, die eigentlich geschaffen wurde um unser aller Leben zu verbessern, längst nicht mehr in unserem Sinne agiert, und hierbei, obwohl es eine Maschine ist, im rechtlichen Sinne wie eine natürliche Person behandelt wird. Was imo ein ursächlicher Teil der akuten Misere ist.
Ich halte die nun schon über 20 Jahre alte Dokumentation "The Corporation" auch aus heutiger Sicht für brandaktuell und einen der wichtigsten Hinweisgeber dafür was wann warum wie schief gegangen ist, und wo der Hebel eigentlich anzusetzen wäre.
[https://youtu.be/6v8e7dUwq_Q]
Von Cancel Culture halte ich absolut nichts. Einfach weil es in meinen Augen nicht das bewirkt was man erreichen möchte, sondern in meinen Augen in erster Linie gesellschaftliche Reibungen anfächert und am Ende des Tages das Gegenteil von dem bewirkt was es eigentlich erreichen möchte. Und somit auch ein Teil der Bäume ist wegen derer man den Wald nicht mehr sieht.