Thema:
Mehrfronten-Potential flat
Autor: harukathor
Datum:20.08.24 16:15
Antwort auf:ein zweiseitiges Schwert.... von Headhunter

>Meine Empfinden: Beide koennen sich es nicht leisten, an zwei Fronten zu kämpfen.

Anders als du denkst, vermuten derzeit sogar recht viele Beobachter, dass die Ukraine in den nächsten Monaten eine zweite Offensivfront eröffnen wird. Die zahlreichen frisch aufgestellten Brigaden, viele der Leopard 2 und nahezu alle der vermutlich bis zu 135 Leopard 1 sind weiterhin bemerkenswert abwesend auf den Schlachtfeldern (die Leopard 1 haben bisher gerade einmal 3 dokumentierte Verluste). Laut ukrainischen Einschätzungen kulminiert die russische Offensive im Osten voraussichtlich irgendwann im September, was natürlich zu einem Gegenstoß einladen könnte.

Wohin dieser dann eventuell geht, vermag aber momentan keiner klar zu sagen, was schon ein gewaltiger Vorteil gegenüber der letztjährigen ukrainischen Sommeroffensive ist. Damals war jedem Hobbystrategen und damit natürlich auch Russland seit Ewigkeiten bewusst, wohin die Ukrainer gelangen müssen, um eine entscheidende Wende im Krieg herbeizuführen, weshalb eine Überraschung quasi unmöglich wurde.

Belarus wird sich nicht aktiv in der Ukraine einmischen, zumal das Militär des Landes schon vor der "Plünderung" des Arsenals durch die Russen nicht besonders beeindruckend war. Das Aussenden der Armee kann zudem potentiell schnell damit enden, dass sich viele Soldaten lieber den ukrainischen Streitkräften anschließen und Lukaschenko aus dem Amt geputscht wird. Die Bevölkerung dort ist nicht unbedingt auf der Seite Russlands.

Und vor dem Einsatz nordkoreanischer Soldaten stehen hohe logistische Hürden, wenn man bedenkt, dass Nordkorea rund 7.000 Kilometer von der Front entfernt ist. Zudem ist es mehr als fraglich, ob Nordkorea aus innenpolitischen überhaupt daran gelegen ist, seine Soldaten "auszuleihen". Wenn sie den Einsatz überleben, könnten sie danach immerhin mit echter Kampferfahrung und neuen Ideen im Kopf zurückkehren... Von den mal gemeldeten nordkoreanischen Ingenieuren, die angeblich nach Russland kommen sollten, fehlt jedenfalls bis heute jede Spur.


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